„Wenn mir kein Ziegelstein auf den Kopf fällt, dann ja.“ Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler will bei den nächsten Wahlen wieder kandidieren, wie er im krone.tv-Sommergespräch mit Katia Wagner gestern festhielt. Daran, so betonte zuletzt nicht nur die grüne Klubchefin Sigrid Maurer, wird ihn wohl auch niemand hindern. Am Regieren über diese Legislaturperiode hinaus hingegen schon: Zu holprig, zu kräfteraubend war die schwarz-grüne Zusammenarbeit bisher, als dass die ÖVP nach einer Neuauflage strebt. Die FPÖ liegt ihr näher in Diktion und Inhalten. Und zu instabil wäre wohl eine mögliche Dreierkoalition mit Rot und Pink, so sich überhaupt eine Mehrheit für das Experiment fände. Und so verwundert es nicht, dass 93 Prozent der „Krone“-Leser überzeugt sind, die Grünen nach der nächsten Wahl nicht mehr in der Regierung zu finden. Was dann von dieser einen Legislaturperiode bleibt? „Erneuerbaren-Ausbaugesetz, die CO2-Steuer und das Klimaticket“, verweist Kogler mit viel Pragmatismus auf grüne Kernthemen. Ein Erfolg auf ganzer Linie also für die Klimaschutz-Partei?
Mehr eine grüne Enttäuschung, zeigt eine aktuelle market-Umfrage unter 1000 Personen. Es hagelt schlechte Noten für die ganze Regierung in Sachen Klimaschutz, ein Drittel der Österreicher vergibt gar die Note Fünf, im Schnitt bleibt eine glatte Vier übrig. Ein Ergebnis, das vor allem den grünen Juniorpartner treffen, ihm zu denken geben muss. Aber was ist es, das die Österreicher stört? Dass zu wenig weitergeht, um die Welt zu retten? Dass seit 900 Tagen ein Klimaschutzgesetz fehlt? Ja, auch das. Aber vor allem, dass die Grünen, früher als jung, frisch, liberal gegründet, zur Ver- und Gebotspartei geworden sind, die über die Köpfe der Menschen hinweg und an ihren alltäglichen Bedürfnissen vorbei entscheidet. Das schadet der Partei, noch mehr aber der Welt: Denn echter Klimaschutz geht nur mit den Menschen - und nicht an ihnen vorbei. (ts)
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