Mordspaß ist garantiert, wenn die Friesacher Burghofspiele zur Fahrt im Orientexpress laden. Wieder einmal überzeugt die Besetzung, die stimmig am Petersberg werkt.
Mit viel Gespür für Agatha Christies kriminalistischen Scharfsinn bringt Michael Eybl mit seiner präzise durchgearbeiteten Inszenierung – aufgepeppt von Chris Lohners aberwitzigen Durchsagen und handlungsunterstützenden, filmischen Projektionen – den „Mord im Orientexpress“ auf Schiene und in den Luxuswaggon. Dieser bietet als neues, aufwändig gestaltetes Bühnenbild von Andrea Hirschl detailverliebt und fast schon originalgetreu einem mörderisch spielfreudigen, zehnköpfigen Ensemble Raum, Rahmen und dekadenten Schick, darunter Meisterdetektiv Hercule Poirot, der seinen (erfolgreichsten) Fall zu klären hat.
So erlaucht die Fahrgäste im Orientexpress sind, die der Spürhund mit dem kecken Schnauzer allesamt des Mordes an einem Passagier verdächtigt, so stimmig ist die Besetzung in unterschiedlichsten sprachlichen Akzenten: Als eleganter Hercule mit messerscharfem Kalkül überzeugt Günther Herbst in naserümpfender Eitelkeit, stilvoll und verführerisch-kokett Christina Natascha Kogler als ungarische Gräfin, Wilfried Popek steht wie immer spielerisch seinen Mann, auch als edle, russische Prinzessin, Andrea Köck brilliert als aufdringliche Amerikanerin, Rollenwechsler Helmut Wachernig als kleiner Gauner und standhafter Soldat, den Edelzwirn (aus der Zeit) auf Leiber geschneidert hat Heike Mandl. Nicht verpassen!
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