Nur in Wien gab es 2022 mehr Lenker, die nach einem Unfall mit Personenschaden einfach weggefahren sind, als in Oberösterreich. Die Tendenz ist aber generell leider steigend. Einige Fälle sind seit Jahren ungeklärt, andere noch sehr jung.
Im September 2021 wurde in Linz der 20-jährige Adrian G. von einem Auto überrollt und getötet. Vom Lenker fehlt jede Spur. Ähnliches gilt im Fall der 19-jährigen Jeanette, die vor wenigen Tagen in Mattsee (Sbg.) im Grenzgebiet zu OÖ überrollt wurde. Auch da beging der Todeslenker Fahrerflucht.
Eine Tat, die alles andere als ein Kavaliersdelikt ist und gar nicht so selten vorkommt - vor allem in Oberösterreich. Denn nur in Wien gab es 2022 mehr Unfälle mit Personenschaden, bei denen ein Lenker statt anzuhalten einfach aufs Gas stieg und davonfuhr. 326-mal war das in Oberösterreich der Fall (die höchste Zahl seit 2018), in der Bundeshauptstadt waren es 770. Bei den Unfällen im Land ob der Enns wurden im Vorjahr 386 Menschen verletzt, Todesopfer waren im Gegensatz zu den Jahren davor keine zu beklagen. Ganz anders sah das 2019 aus, als allein in Oberösterreich vier Menschen getötet wurden und die Lenker dann flüchteten. 2022 waren es in ganz Österreich „nur“ sieben Menschen.
Die Strafen für Fahrerflucht sind relativ gering. Das liegt auch daran, dass eine Unfallflucht in Österreich nicht im Strafgesetzbuch geregelt ist , sondern sie stellt eine Verwaltungsübertretung dar. Je nach Schwere der Verletzungen beträgt der Rahmen zwischen einer Geldstrafe (Verwaltungsstrafe) und einer maximal dreijährigen Freiheitsstrafe.
Dabei ist die Aufklärungsquote der Polizei, vor allem bei gravierenden Fällen, sehr hoch (etwa 70 Prozent), was meist an Lackspuren oder abgerissenen Autoteilen liegt, die analysiert werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.