Die Situation im Halleiner Seniorenheim spitzt sich weiter zu. Knapp 60 der 144 Betten sind derzeit nicht belegt – wegen anhaltender Personalprobleme. „Es ist eine Katastrophe. Immer wieder kommen verzweifelte Bürger zu mir. Sie wissen nicht, wo sie ihre Angehörigen unterbringen sollen“, sagt Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ). Und: „Wir haben unzählige Menschen mit Pflegestufe fünf oder sechs auf der Warteliste.“
15 Arbeitskräfte fehlen laut dem Stadtchef, um einen Vollbetrieb längerfristig sicherstellen zu können. Die Personalsuche gestaltet sich jedoch schier unmöglich. „Im gesamten Bundesland fehlen Hunderte Pfleger“, sagt Stangassinger.
Die Stadtgemeinde will daher künftig auch auf Arbeitskräfte aus dem Ausland setzen. Ein entsprechender Beschluss soll bei der Sitzung der Gemeindevertretung am heutigen Donnerstag fallen.
Zuständig für die Personalsuche im Halleiner Altersheim ist das Rote Kreuz. Dieses soll künftig im Auftrag der Gemeinde mit Vermittlungsfirmen Kontakt aufnehmen. Und ausländische Pflegekräfte – etwa aus Kolumbien – in die Salinenstadt lotsen. „Die Personen werden noch vor Ort ausgebildet und kommen dann zu uns“, sagt Stangassinger.
Der Stadt entgeht derzeit knapp eine Million Euro
Die Kosten hierfür muss die Gemeinde stemmen. Aber: „Das kommt uns immer noch billiger, als auf Dauer das halbe Seniorenheim leer stehen zu lassen.“ Der Stadt entgehen wegen der prekären Zustände laut Bürgermeister jährlich Einnahmen von knapp einer Million Euro. Stangassinger betont: „Die Situation ist längst nicht mehr tragbar. Es ist eine menschliche, aber auch finanzielle Katastrophe.“
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