In Spanien hat sich die Inflation erneut deutlich abgeschwächt. So lagen die nach europäischer Methode erfassten Verbraucherpreise (HVPI) im Juni nur noch 1,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Eine niedrigere Preissteigerung klingt verführerisch. Allerdings bedeutet sie nicht unbedingt, dass den Bürgern am Monatsende mehr Geld in ihrem Börserl bleibt.
Im vergangenen Jahr war die Inflation in Spanien auf mehr als zehn Prozent gestiegen. Ursache waren der Ukraine-Krieg und die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Die jetzt niedrigere Inflation erklärt das Statistikamt damit, dass die Preise für Kraftstoff, Strom und Lebensmittel weniger stark steigen als ein Jahr zuvor.
Maßnahmen weniger treffsicher
Zudem setzt die Regierung auf andere Maßnahmen, um der Teuerung Herr zu werden. Nur zwölf Prozent der Hilfen gehen jedoch an ärmere Haushalte, während 88 Prozent der Gelder an die gesamte Bevölkerung geht. In Österreich ist zumindest ein gutes Drittel treffsicher.
Die Spanier kämpfen also laut Experten trotz niedrigerer Inflation mit sinkender Kaufkraft, während sich die Lage in Österreich ein wenig entspannt.
Leichte Verbesserung in Österreich
Etwa geht aus einer vom Institut für höhere Studien (IHS) durchgeführten Erhebung hervor, dass es in fast allen Parametern eine „leichte Verbesserung“ gebe. Gesunken sei die Zahl der Personen, die von Einkommensverlusten betroffen waren, Zahlungsschwierigkeiten bei den Wohnkosten hatten oder sich kleinere Ausgaben nur schwer leisten konnten.
Zwar seien die sozialen Folgen der hohen Inflation für viele Menschen nach wie vor spürbar, räumte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) ein. „Dennoch sehen wir, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen.“ Etwa habe die Anhebung aller Sozialleistungen, der Pensionen und der Sozialhilfe dazu beigetragen, dass sich die Situation von armutsgefährdeten Menschen wieder verbessert.
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