8000 Kämpfer erwartet
Angst vor Wagner-Truppe: Polen sichert Ostgrenze
Da eine Verlegung der gefürchteten russischen Wagner-Söldner nach Weißrussland geplant ist, will Polen nun seine Ostgrenze noch stärker sichern.
Geplant sei sowohl eine Aufstockung der dort stationierten uniformierten Kräfte als auch eine Erhöhung der Anzahl „verschiedener Arten von Hindernissen und Befestigungen zum Schutz unserer Grenze“, sagte Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski am Mittwochabend nach einer Sondersitzung eines Regierungskomitees für Sicherheits- und Verteidigungsfragen.
Migranten-Krise von 2021
Nach Angaben Kaczynskis hat Polen Erkenntnisse, wonach bis zu 8000 Wagner-Kämpfer im Nachbarland Weißrussland unterkommen könnten. Das EU- und NATO-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Weißrussland. Im Spätsommer und Herbst 2021 war die Situation dort eskaliert: Tausende Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen.
Die Europäische Union beschuldigt den weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben. Seitdem hat Polen die Landabschnitte der Grenze mit einem 5,5 Meter hohen Zaun gesichert.
Prigoschins „Marsch der Gerechtigkeit“
Der Chef der Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, hatte am Samstag zwischenzeitlich unter anderem die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt und ließ seine Kämpfer dann Richtung Moskau marschieren. Rund 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt gab er überraschend auf. Lukaschenko vermittelte in dem Konflikt mit Kremlchef Wladimir Putin.
Prigoschin und seinen Söldnern wurde von Putin Straffreiheit zugesichert. Prigoschin ist nach Angaben Lukaschenkos inzwischen in Weißrussland eingetroffen. Lukaschenko hat auch den Kämpfern der Söldnertruppe Aufnahme in seinem Land angeboten.
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