Vermögen besteuern?

Nennen wir sie doch Neidgenossenschaftssteuer

Rainer Nowak schreibt jede Woche über Wirtschaftsthemen.

(Bild: Anika Groß, Krone KREATIV)

Erbschafts- und Vermögenssteuern machen ökonomisch wenig Sinn. Zumal auch noch fast alle Vermögen schon einmal besteuert wurden.

Bernadette ist Österreicherin, Unternehmerin, geschieden und das, was man landläufig wohlhabend nennt. Sie lebt mit ihren Kindern in Ibiza fern jeder HC-Strache-Video-Welt. Genau genommen wohnt sie nur 180 Tage pro Jahr in Ibiza, die andere Hälfte des Jahres verbringt sie in ihrer ersten Heimat Wien oder anderswo. Denn wer von den spanischen Behörden erwischt wird, mehr als ein halbes Jahr in Ibiza zu leben, wird dort steuerpflichtig.

Die Finanzbehörden kontrollieren das nicht nur vor Ort mit Besuchen, sondern werten schon einmal Mobilfunkdaten oder die Aufnahmen von Verkehrskameras aus, um belegen zu können, wer in Ibiza lebt und wer nicht. Warum? Spanien ist eines der wenigen Länder mit Vermögenssteuern und kennt keine Gnade beim Eintreiben ebendieser.