Lange, sehr lange musste man suchen, bis man einen neuen Chef für das Institut für Höhere Studien (IHS) gefunden hatte. Immerhin ist das nach dem Wirtschaftsforschungsinstitut der zweitwichtigste Expertenpool. Notwendig wurde die Neubesetzung, weil der damalige IHS-Chef Martin Kocher in die Regierung gewechselt ist.
Erst sagte der bekannte deutsche Ökonom Lars Feld zu, die Verhandlungen waren abgeschlossen, dann sprang er ab: Die Finanzierung des Instituts war ihm zu unsicher. Als Nächster sagte Guntram Wolff ab, die Leitung wurde interimistisch besetzt. Jetzt endlich gibt es mit Holger Benin, 54, Professor an der Uni in Kassel, einen neuen IHS-Chef.
Das ist nicht unwichtig, Experten wie er beraten die Regierung und verbreiten Stimmung. Bei seiner Premiere im TV hat sich Benin nicht übel geschlagen, zwei Hoppalas freilich zeigten, dass er noch viel in Österreich dazulernen muss.
Hoppala Nr. 1: Er will die Abschaffung der kalten Progression „teilweise wieder aufheben“. Wie bitte? Jahrzehntelang hat man sich an diesem Knochen die Zähne ausgebissen, und jetzt soll es wieder retour an den Start gehen?
Hoppala Nr. 2: Er plädiert für eine Erbschaftssteuer. Nun, dass eine Vermögenssteuer „schlecht und sehr teuer“ wäre, diese Lektion hat er gut gelernt. Aber eine Erbschaftssteuer? Dass diese Mittel zur Senkung der Steuern auf Arbeit verwendet würden, glaubt hier niemand.
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