Schon Volksschulkinder konzentrieren sich oft stundenlang aufs Schachbrett. Ein Jugendtrainer erzählt, wie das Spiel bei den Jüngsten abläuft.
Unsere Jugend hängt nur mehr am Handy oder Computer? Von wegen! Die heimischen Nachwuchstalente im Schach trainieren mehrmals pro Woche für ihren Denksport. Schon Volksschulkinder beweisen ordentlich Sitzfleisch, konzentrieren sich teilweise stundenlang auf ein Spiel. „Natürlich haben nur die Besten die Geduld für mehrstündige Partien“, sagt Florian Mostbauer. „Das ist für den schulischen Bereich ein Riesenvorteil, die Kinder tun sich im Unterricht dann gleich viel leichter.“
Michael (14) ist Staatsmeister
Der Astener Florian Mostbauer (28) trainiert Kinder aus ganz Oberösterreich. Rund 500 aktive Jugendspieler gibt es in unserem Bundesland, schätzt der Coach. Einer von ihnen ist Michael Wimmer (14) aus Redleiten bei Frankenburg. Der Schüler gilt als eines der größten Talente Österreichs und bewies das zuletzt auch bei den Bundesmeisterschaften: Michael kürte sich zum Staatsmeister in seiner Altersklasse. Der junge Champion darf nun im Herbst entweder zur Europameisterschaft nach Rumänien oder zur Weltmeisterschaft nach Italien fahren.
Mit sechs ans Brett
Die Karriere der Top-Talente beginnt aber schon im Volksschulalter. „Mit sechs oder sieben Jahren fängt man mit dem Schachspielen an“, sagt Trainer Mostbauer. Entscheidend bei den Kleinsten sei, sich nicht gleich zu Beginn zu verausgaben. „Viele Jüngere schaffen es nicht, die Zeit so einzuteilen, dass sie in den wichtigen Momenten ausreichend konzentriert sind.“
Gefragt ist also Ausdauer. Die brauchen die Kinder auch: „Die Kleineren trainieren zwei bis dreimal pro Woche. Viele spielen darüber hinaus mit den Eltern. Die Über-14-Jährigen kommen schon auf rund zehn Trainingsstunden pro Woche.“ Ganz ohne Computer geht es übrigens dann doch nicht: Viele Übungseinheiten finden online statt.
Turnier in der PlusCity
Am Wochenende geht es in Sachen Schach in der PlucCity rund: „100.000 Menschen werden auf 150 über die ganze Mall aufgebauten Brettern Schach erleben“, sagt Michael Stöttinger, Präsident des Schachverbandes. Von Freitag bis Sonntag messen sich Spielerinnen und Spieler aus der ganzen Welt im oberösterreichischen Einkaufszentrum, darunter auch 40 Großmeister. Bis eine Stunde vor den Bewerben können sich Spieler vor Ort noch spontan anmelden.
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