Der Verkauf der Kika/Leiner-Immobilien erfolgte aus „strategischen Überlegungen“, hieß es vonseiten der Signa-Gruppe vor Kurzem in einem Interview. Diese dürften aber auch finanzielle Hintergründe haben.
Denn im Firmenreich des Kaufhausjongleurs René Benko gibt es sehr hohe Kreditverbindlichkeiten. Finanzexperte Gerald Zmuegg hat sich die im Firmenbuch hinterlegten Bilanzen der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG angesehen ...
Auffällig ist, dass erst in diesem Jahr die Abschlüsse für 2019 und 2020 hinterlegt wurden, für den Zeitraum danach erfolgte bis jetzt keine Offenlegung. Doch schon zum 31.12.2020 hatten die erwähnten Signa-Firmen Finanzschulden von 10,3 Milliarden Euro. Bis 2025 beträgt die Tilgungsverpflichtung (inklusive Zinsen) mehr als vier Milliarden Euro.
„Entweder Mieterlöse erhöhen oder verkaufen“
Der ausgewiesene Cashflow aus den Konzernabschlüssen (dazu gehörten nicht nur Standorte von Kika/Leiner, sondern auch von Kaufhof/Karstadt in Deutschland und andere) reicht nicht, um die Verpflichtungen gegenüber den Banken (Zinsen und Rückzahlungen) zu erfüllen. „Entweder müssten sie in den Folgejahren die Mieterlöse stark erhöhen oder Immobilien mit stillen Reserven wieder verkaufen.“
In beiden Immo-Konzernen kam es zu Auf- und Abwertungen des Bestandes, ohne die es ein negatives Jahresergebnis gegeben hätte. „Der Verkauf von Kika/Leiner trägt jedenfalls zum Schuldenabbau bei“, so Zmuegg, der sich verwundert zeigte, dass bis jetzt kein Konzernabschluss für 2021 im Firmenbuch hinterlegt wurde.
Von Signa war bisher keine Stellungnahme zu erhalten.
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