Muss Pass abgeben
Kroatien: Sanader kommt auf Kaution frei
Wie kroatische Medien berichteten, werden Sanaders Anwälte Beschwerde einlegen, da der Ex-Regierungschef Zagreb nicht verlassen darf. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft will ebenfalls Beschwerde einlegen, weil die Kaution ihrer Ansicht nach zu niedrig ist. 100 Millionen Kuna wären für sie angemessen gewesen - denn so viel betrage der Schaden, weswegen die zwei Prozesse gegen den Ex-Premier geführt werden.
Von Österreich ausgeliefert
Die Freilassung war möglich geworden, nachdem das Verfassungsgericht der Verlängerung der U-Haft nicht zugestimmt hatte. Sanader befindet sich seit Juli in kroatischer Haft, nachdem ihn Österreich an seine Heimat ausgeliefert hatte. Zuvor hatte er in Salzburg in Auslieferungshaft gesessen. Im Dezember war er auf der Tauernautobahn aufgrund eines internationalen Haftbefehls verhaftet worden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 58-Jährigen vor, kurz vor Ende des Kroatienkriegs (1991 - 1995) eine illegale Provision von umgerechnet gut 480.000 Euro von der österreichischen Hypo Bank angenommen zu haben. Die Bank hatte der Regierung, deren Vize-Außenminister Sanader damals war, einen Kredit von rund 9,6 Millionen Euro gegeben, mit dem Botschaften gebaut werden sollten. Außerdem soll er vom ungarischen Ölkonzern MOL zehn Millionen Euro Schmiergeld kassiert haben. Sanader, der von 2003 bis 2009 Regierungschef war, bestreitet die Vorwürfe. Die Prozesse hatten im November begonnen.
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