Camp total überfüllt
Lampedusa: 1500 Migranten an nur einem Tag
Die italienische Insel Lampedusa wird zunehmend von einer großen Anzahl von Migranten aus Nordafrika überflutet. Dies stellt die Helfer im dortigen Erstaufnahmelager vor massive logistische Probleme. Am Freitag wurden im sogenannten Hotspot mehr als 3250 Menschen gezählt, obwohl das Camp eigentlich nur für 400 Personen ausgelegt ist.
Der auf Migration im Mittelmeer spezialisierte Journalist Sergio Scandura bezeichnete die Belegung des von Polizei und Militär bewachten Lagers als Rekord.
In der ersten Hälfte der Woche gab es aufgrund etwas ungünstiger Wetterbedingungen keine Ankünfte von Booten aus Tunesien und Libyen auf Lampedusa. Seit Wochenbeginn haben die Überfahrten jedoch stark zugenommen. Innerhalb von 72 Stunden erreichten laut Scandura über 4500 Migranten die Insel.
Die meisten von ihnen wurden von Schiffen der Küstenwache, Finanzpolizei und Carabinieri im Meer aufgegriffen und an Land gebracht. Einige schafften es auch eigenständig auf die Insel. Darüber hinaus hat das deutsche Seenotrettungsschiff „Mare*Go“ 41 Menschen aus Seenot gerettet und bringt sie nun nach Sizilien.
Um den Hotspot auf Lampedusa zu entlasten, versuchen die Behörden, so viele Menschen wie möglich mit Fähren oder Polizeischiffen auf das Festland zu bringen. Dort sollen sie in anderen Migrantenlagern untergebracht werden.
Rom kritisiert seit langem, dass Italien mit der großen Zahl von Mittelmeer-Migranten von Europa allein gelassen wird.
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