Christophe Galtier, offiziell noch Trainer von Frankreichs Fußball-Meister Paris Saint-Germain, ist im Zuge von Rassismusvorwürfen ebenso wie sein Sohn in Polizei-Gewahrsam genommen worden. Die beiden würden seit Freitagfrüh befragt, berichteten französische Medien.
Der zuständige Staatsanwalt in Nizza bestätigte der Nachrichtenagentur AP, dass beide in Gewahrsam seien. Mitte April hatte die Justiz Vorermittlungen eingeleitet.
Gegen Galtier wird offenbar wegen „Mobbings und Diskriminierung aufgrund der tatsächlichen oder vermuteten Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie, Nation, angeblichen Rasse oder Religion“ ermittelt. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft und eine Geldstrafe von 45.000 Euro. Galtiers Sohn, John Valovic Galtier, wurde wieder entlassen und wird nicht vor Gericht gestellt.
Spanier übernimmt Posten
Die Vorwürfe gegen Galtier, der seinen Posten bei PSG Medienberichten zufolge ohnehin für den ehemaligen spanischen Nationalcoach Luis Enrique räumen muss, waren durch eine geleakte Mail öffentlich geworden. Sie beruhen auf einem Vorfall, als Galtier vor seinem Wechsel nach Paris vor einem Jahr noch für OGC Nizza als Trainer gearbeitet hatte.
In der Mail vom August 2021 kurz nach dem Amtsantritt von Galtier hatte der damalige Nizza-Sportdirektor Julien Fournier den Coach beschuldigt, gesagt zu haben, dass zu viele schwarze und muslimische Spieler im Kader der Südfranzosen stünden. In einer von Galtiers Anwalt veröffentlichten Erklärung sagte der Coach beim Bekanntwerden der Vorermittlungen, dass er „fassungslos, von dem beleidigenden und verleumderischen“ Bericht sei. Er selbst hatte nach eigenen Angaben Anzeige erstattet.
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