Tiroler HTL-Schüler und die Montanuni Leoben arbeiten an der Umwandlung des schädlichen Gases in nützliches Methanol und E-Fuels. Kooperiert wird auch mit der Industrie, die einen Ausstoß von CO2 nicht nur aus Umwelt-Gründen zunehmend vermeiden muss . . .
Wenn man eine Filmkulisse für kreatives Erfindertum kreieren müsste, würde sie wohl so aussehen, wie der Laborraum in der Chemie HTL in Kramsach. Herzstück des Gewirrs aus Behältern, Schläuchen und Computern ist ein Reaktor (nein, mit Atomkraft hat er nichts zu tun), der unerwünschtes CO2 in etwas Nützliches verwandelt, nämlich grünes Methanol. Verwendbar ist dieses beispielsweise für Bio-Treibstoffe.
„Jede Tonne CO2, die einfach in die Atmosphäre ausgestoßen wird, kostet Geld“, verweist Fachlehrer Harald Lorenz auf immer strengere Gesetze. Die Industrie ist daher um eine Wiederverwertung bemüht. Und hier setzt der Versuchsaufbau mit dem HTL-Reaktor an.
Bis September 2025 wird getüftelt
Im Fermentationsbehälter entstehen (ähnlich wie beim Bierbrauen) CO2 und diverse Begleitstoffe, die dann aufbereitet werden. „Hier besteht eine Forschungslücke und es gibt kein Standardverfahren. Auch deshalb, weil die Zusammensetzung der Begleitstoffe so unterschiedlich ist“, veranschaulicht Lorenz. Mit Industrieunternehmen sei man bereits in regem Austausch. Schülerin Emma steht ganz im Banne dieser Arbeit: „Wenn ein praktischer Nutzen dahinter steckt, ist es einfach spannender.“ Dem pflichtet Schüler Raphael bei: „Andere junge Leute gehen demonstrieren, wir haben die Chance, an der notwendigen Veränderung mitzuwirken.“
Andere junge Leute gehen demonstrieren, wir haben die Chance, an der notwendigen Veränderung mitzuwirken.
HTL-Schüler Raphael Krampl
Das „Sparkling Science 2.0 Projekt“ wird von der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT) betreut, mit im Boot ist auch die HTL für Bau und Design in Innsbruck. Gestartet wurde im Oktober 2022, bis September 2025 wird an der Behandlung am CO2-Aufbereitung getüftelt. Ein tolles Rüstzeug für die berufliche Zukunft der Schüler.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.