Der Grünraum in der Stadt ist sehr ungleich verteilt, zeigt eine Studie. Zudem wird Wien immer „heißer“. Die Arbeiterkammer fordert von der Stadt jetzt mehr Maßnahmen gegen die Hitze.
Grau, trist und viel Beton. Bei sommerlichen Temperaturen zudem ein einziger Hitzepol: Die Quellenstraße in Favoriten. Dort stellte die Arbeiterkammer am Freitag ihr 5-Punkte-Paket für mehr Grün in der Stadt vor:
Wien ist ohnehin bereits einer der grünsten Städte der Welt. Doch für die Interessensvertretung noch nicht grün genug. Besonders in dicht verbauten Grätzeln hätten die Menschen zu wenig Freiflächen und Erholungsräume zur Verfügung wie eine neue Studie der Uni für Bodenkultur zeigt.
630.000 Wiener haben kein Grün im Wohnumfeld
Denn knapp 40 Prozent Wiener haben weder Balkon, noch Terrasse oder Garten zur Verfügung. Aus dem Büro von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) heißt es, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung die nächste Grünfläche in 250 Metern erreicht. Ein internationaler Spitzenwert. Das sei besondres für weniger mobile Menschen wichtig.
Die AK entgegnet, dass jedoch 630.000 Wiener eben kaum Grün in ihrem Wohnumfeld hätten. Dabei wird die Bundeshauptstadt besonders vom Klimawandel betroffen sein. Bis 2050 soll die Höchsttemperatur im Juli im Schnitt um ganze 7,5 Grad steigen.
„Wer in den sehr dichtbesiedelten Vierteln etwa im 10., 11., 15. oder 20., Bezirk wohnt und kein Geld für Sommerurlaube oder Klimaanlagen hat, braucht mehr Grün im Wohnumfeld, um auch künftige längere Hitzeperioden besser aushalten zu können“, so AK-Experte Christian Pichler. Der Stadtentwicklungsplan werde gerade neu erstellt und die Wiener Bauordnung novelliert. Genau jetzt könne man klare Regeln festlegen, so Pichler.
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