Modell in Lustenau

Vorbereitungen für Gemeinsame Schule

Vorarlberg
30.06.2023 15:34

Den Vorwurf, keine Ideen oder Visionen zu haben, wollen die Klubchefs der Regierungsparteien Roland Frühstück (ÖVP) und Eva Hammerer (Grüne) nicht auf sich sitzen lassen. Koalitionsübergreifend wurde in den vergangenen Wochen Maßnahmen für die Themen Bildung, Wohnen, Gesundheit und Pflege, Klima und Energie sowie Sicherheit gearbeitet. Die Ergebnisse in Sachen Bildung präsentierten Frühstück und Hammerer am Freitag.

Demnach ist vorgesehen, die Bildungsdirektion zu einem „Service-Center“ für die Schulstandorte auszubauen. „Schulentwicklungsprozesse und Schulautonomie sollen noch stärker unterstützt werden“, erläuterte Frühstück. Er plädierte auch dafür, die Begleitung für Junglehrer zu forcieren. „Das Mentoringprogramm soll evaluiert und weiterentwickelt werden.“ Möglicherweise kann auch die Mentoringphase von zwölf auf 24 Monate verlängert werden.

Hammerer forderte nach den erschütternden Ergebnissen des Gesundheitsberichts Konsequenzen. Demnach leiden bereits 17 Prozent der Vorarlberger Kinder und Jugendlichen an Übergewicht und Adipositas. Die tägliche Bewegungseinheit mit über 100 Bewegungscoaches soll dem Abhilfe schaffen. Das Projekt soll bis 2024 laufen.

Langfristig soll an jeder Schule ein gesundes, warmes und leistbares Essen angeboten werden. (Bild: KRONEN ZEITUNG)
Langfristig soll an jeder Schule ein gesundes, warmes und leistbares Essen angeboten werden.

„Was die Ernährung angeht, ist unser Ziel, dass langfristig an jeder Schule ein gesundes, warmes und leistbares Essen angeboten wird“, erklärte die Grünen-Chefin.

Damit Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden könne, müsse die Ganztagsschule ausgebaut werden. „Entscheidend ist, dass die Kinder gut begleitet und betreut werden.“ Dazu gehöre auch Kreativförderung und - wenn nötig - Nachhilfestunden.

Leuchtturm soll in Lustenau strahlen

Was den Modellstandort der Gemeinsamen Schule in Lustenau angeht, sind die Mitglieder einer Projektgruppe derzeit dabei, rechtliche und finanzielle Fragen zu klären. Die Gruppe aus Fachleuten und Vertretern aller Schultypen werde sich mit den Ängsten der Betroffenen auseinandersetzen. Zugleich soll erarbeitet werden, was für eine Zustimmung aller Beteiligten nötig ist. „Ziel ist es, ein Modell zu gestalten, das so attraktiv ist, dass die Gemeinsame Schule in Lustenau zu einem Leuchtturmprojekt wird und auf ganz Vorarlberg ausstrahlt“, meinte Hammerer.

Wann das Strahlen beginnt, ist noch ungewiss. Hammerer wollte sich auf keinen Zeitpunkt festlegen.

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