Nach den negativen Schlagzeilen rund um den Verkauf des maroden Möbelhändlers Kika/Leiner muss Kaufhausjongleur René Benko mit seiner Signa-Gruppe erneut einen Rückschlag verkraften: Signa Sports United, ein an der New Yorker Börse (NYSE) notierter Online-Sporthändler, vermeldet für das erste Halbjahr einen Verlust in Höhe von 180,5 Millionen Euro.
150 Millionen Euro sollen deshalb - zusätzlich zu den von der Signa Holding erst vor wenigen Monaten zugesagten 130 Millionen Euro - zugeschossen werden, um das Unternehmen über Wasser halten zu können.
Aktie auf Talfahrt
Besondere Brisanz besitzt in der offiziellen aktuellen Mitteilung der Signa Sports United eine Passage, in der Investoren gewarnt werden, dass das Unternehmen im schlimmsten Fall sogar vom Zusperren bedroht sein könnte: Nämlich dann, wenn es bis Mai 2024 nicht gelinge, eine Kreditlinie über 100 Millionen Euro zu refinanzieren.
Im Worst Case könnte den Anlegern dann wohl wenig bis nichts bleiben. An der New Yorker Börse wurde Signa Sports United am 28. Juni jedenfalls böse abgestraft: Die Aktie verlor 11,25 Prozent und schloss bei 2,84 Dollar, was nur mehr einem Drittel des einstigen Ausgabekurses entspricht.
Mit Kurz in Abu Dhabi
Der „Standard“ hatte Anfang April berichtet, dass Benko bereits im Herbst 2022 gemeinsam mit einem Altkanzler in den Vereinigten Arabischen Emiraten unterwegs war, um Geldgeber für Signa Sports zu finden: Sebastian Kurz soll demnach „in Gespräche zwischen Benko und Mubadala, dem Staatsfonds von Abu Dhabi, involviert gewesen sein“ - offensichtlich waren diese Gespräche bislang nicht von Erfolg gekrönt.
Mit Gusenbauer und Raiffeisen im Boot
Übrigens: Ein anderer Altkanzler, nämlich Alfred Gusenbauer (SPÖ), nimmt sowohl bei Signa als auch bei der Strabag als Präsident wesentliche Aufsichtsratsfunktionen wahr. Strabag-Gründer Hans Peter Haselsteiner ist maßgeblicher Signa-Investor.
Als entscheidender Signa-Geldgeber gilt in Österreich die Raiffeisen-Bankengruppe, die der Signa-Gruppe laut „Spiegel“ in Summe etwa zwei Milliarden Euro geborgt haben soll. Zum Raiffeisen-Reich gehören auch Medienbeteiligungen wie etwa der „Kurier“.
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