Andy Holzer ist als blinder Kletterer weltweit bekannt. Wie man erreicht, was man will, erzählte er Piesendorfer Schülern.
Manager in sehr großen Unternehmen sind normalerweise sein Publikum. Sie lernen von Andy Holzer, wie sie am besten gemeinsame Ziele erreichen. In Piesendorf lauschten dem weltweit bekannten blinden Bergsteiger ausnahmsweise Kinder.
Die 140 Schüler der Volksschule erfuhren, was er geschafft hat – und sie erreichen können. Danach probierten die Kinder bei einem großen Sportfest samt „Mental-Fit-Pfad“ aus, wie sie mit gegenseitiger Hilfe jede mögliche Hürde überwinden.
Nachbarn: „Gebt das Kind doch in ein Blindenheim“
Holzers Lebensgeschichte ließ neben den Kindern auch rund 50 Eltern und die Lehrkräfte aufhorchen. Der Tiroler und seine Schwester kamen blind zur Welt. „Die Leute im Dorf rieten unseren Eltern, uns in ein Blindenheim zu geben“. Doch die glaubten an ihre Kinder.
Ihr Sohn ließ sowieso nie locker. Wenn er vom Vater beim Wandern hörte „So, jetzt sind wir da“, war ihm das nicht genug. „Weiter oben bimmelten Kuhglocken, da wollte ich hinauf!“, lacht Holzer.
Schon mit neun Jahren blind auf 2700 hohen Berg geklettert
So bestieg er mit neun Jahren mit Hilfe der Eltern den Spitzenkofel. Auf 2718 Metern Seehöhe schrieb er seinen Namen eigenhändig ins Gipfelbuch. „Ich war zum Glück auf einer ganz normalen Schule und hatte eine super Lehrerin“, beschreibt er eine weitere Weggefährtin.
Gefährten fand er noch viele, so dass er schließlich immer höher kletterte. Wichtige Stationen waren 2005 die drei Zinnen in den Dolomiten - mit einem blinden und einem zweifach beinamputierten Kletterern und schließlich der Mount Everest (8848 Meter). Holzer rät den Kindern: „Sagt, was ihr könnt und was ihr wollt. Dann kriegt ihr es. Ihr schafft alles.“
Auch schwere Stunden gehören zu seinem Leben
Auf Schülerin Sofias Frage „Warst du nie traurig, dass du den Himmel nicht sehen kannst?“, antwortete der Ausnahmesportler: „Doch. Ich habe dunkle Zeiten erlebt. Aber ich habe immer dran geglaubt, dass es wieder besser wird.“
Schulleiter und Lehrerin gewannen Holzer für Vortrag
Dass die Schüler Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten aufbauen und sich gegenseitig helfen, das dürften Schulleiter Josef Matschitsch und Lehrerin Manuela Tevini erreicht haben. Die beiden haben Andy Holzer für den Vortrag gewonnen.
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