Neues zum Abstimmungschaos zur SPÖ-Spitze: Der „Trend“ berichtet, bei der Mitgliederbefragung seien der ehemaligen Obfrau Pamela Rendi-Wagner 740 Stimmen vorenthalten worden. Ältere Genossen hätten Stimmzettel mit einer Schere beschnitten. Gegenüber krone.at stellt aber die Parteisprecherin zu dem Bericht klar: „Das ist eine erfundene Zahl.“
Patricia Huber führt nämlich aus: „Die Zahl 740 widerspricht dem notariell beglaubigten Ergebnis der Mitgliederbefragung laut Protokoll. Es gab insgesamt 218 Stimmzettel ohne QR-Code, die nicht zum Gesamtergebnis gezählt wurden.“ Aufgrund des abgeschnittenen Codes sei eben nicht mehr eruierbar gewesen, ob nicht gleichzeitig online abgestimmt worden sei, erklärt Huber weiter. Diese beschnittenen Stimmzettel seien also als ungültig gewertet worden.
Babler und Rendi-Wagner trennten bei der Abstimmung 175 Stimmen. Mit den 218 Stimmen wäre die Chefin daher auf Platz zwei gelandet. Rendi-Wagner hatte jedoch vor der Abstimmung erklärt, sollte sie nicht auf Platz eins landen, werde sie die Politik verlassen. Was sie bekanntlich auch getan hat. Dazu merkt die Sprecherin an, dass es „höchst spekulativ“ sei, ob denn tatsächlich alle 218 ungültigen Stimmen der zurückgetretenen Parteichefin zuzuordnen gewesen wären.
Ein Vertrauter von Hans Peter Doskozil meinte dazu laut „Trend“ jüngst: „Wer weiß, ob sich Andreas Babler dann getraut hätte, beim Parteitag anzutreten.“ Der burgenländische Landeshauptmann war SPÖ-Chef für ein Wochenende, danach wurde bekannt, dass die Wahlkommission die Delegierten-Stimmen falsch ausgewertet und eigentlich Babler gewonnen hatte.
Doskozil sprach von „Tiefpunkt“
Die Chaos-Wahl wertete Doskozil, der mit der Bundespolitik nichts mehr zu tun haben möchte, damals als „Tiefpunkt“ für die österreichische Sozialdemokratie. Nach seiner Schein-Amtszeit meinte er: „Es wird Häme geben, es wird Spott geben, aber es wird wieder schönere Zeiten für die Sozialdemokratie geben.“ Die lassen noch auf sich warten.
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