Wegen der Krawalle

Macron sagt Staatsbesuch in Deutschland ab

Ausland
01.07.2023 14:59

Wegen der seit Tagen anhaltenden Krawalle hat der französische Präsident Emmanuel Macron am Samstag seinen Staatsbesuch in Deutschland abgesagt. 

Macron wollte eigentlich am Sonntag für einen dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland reisen. Das offizielle Besuchsprogramm sollte am Montag beginnen. Er habe am Samstag mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier telefoniert und diesen über die Situation in seinem Land unterrichtet, so eine Sprecherin. „Präsident Macron hat darum gebeten, den geplanten Staatsbesuch in Deutschland zu verschieben.“

Steinmeier bedauere die Absage und habe vollstes Verständnis angesichts der Situation in Frankreich. Er verfolge die Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit. Steinmeier hoffe, dass die Gewalt auf den Straßen baldmöglichst beendet und der soziale Friede wieder hergestellt werden kann.

Wegen der seit Tagen anhaltenden Krawalle hat der französische Präsident Emmanuel Macron am Samstag seinen Staatsbesuch in Deutschland abgesagt. (Bild: AFP)
Wegen der seit Tagen anhaltenden Krawalle hat der französische Präsident Emmanuel Macron am Samstag seinen Staatsbesuch in Deutschland abgesagt.
Auf den Straßen regieren Aggression und Gewalt. (Bild: AP)
Auf den Straßen regieren Aggression und Gewalt.

In Frankreich kam es in den vergangenen Tagen immer wieder zu heftigen Ausschreitungen, nachdem am Dienstagabend ein 17-jähriger Jugendlicher nordafrikanischer Herkunft in Nanterre bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wurde. Am Samstag sollte der Jugendliche in Nanterre beerdigt werden. In der Nacht auf Samstag wurden 79 Polizisten verletzt und knapp 1000 Menschen festgenommen.

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass sich innenpolitische Ereignisse in Frankreich negativ auf außenpolitische Pläne auswirken. Im Frühjahr wurde wegen der Pensionsproteste in Frankreich der Besuch des britischen Königs Charles III. kurzfristig abgesagt.

Neuer Termin gesucht
Es wäre der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in Deutschland seit 23 Jahren gewesen. Macron und seine Frau Brigitte wollten am Sonntagabend in Ludwigsburg in Baden-Württemberg eintreffen. Weitere Stationen des Besuchs wären am Montag Berlin und am Dienstag Dresden gewesen. Dort wollte Macron vor der Frauenkirche eine Grundsatzrede zu den deutsch-französischen Beziehungen halten. Mit dem Besuch sollte aus Sicht des Bundespräsidialamts in Berlin die deutsch-französische Freundschaft gefeiert und zugleich ein neues Kapitel aufgeschlagen werden.

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