Weniger Verkehrstote?
Erste italienische Großstadt setzt auf Tempo 30
Im italienischen Bologna gilt ab dem heutigen Samstag eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde. Mit der neuen Regelung soll es keine Verkehrstoten mehr geben. „Ich habe versprochen, mich unverzüglich dafür einzusetzen, dass diese Tragödien ein Ende haben“, schrieb Bolognas Bürgermeister.
Im Vorjahr kamen 22 Menschen auf Bolognas Straßen ums Leben, in diesem Jahr waren es bisher 13. Das ist laut Bürgermeister Matteo Lepore ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie. Die deutliche Mehrheit der Unfälle (73 Prozent) ereignet sich in städtischen Gebieten, vor allem wegen erhöhter Geschwindigkeit, Missachtung des Vorranges an Fußgängerübergängen und Ablenkung am Steuer.
Um in der italienischen Großstadt künftig keine Verkehrstoten mehr zu haben, wurde das Tempolimit nun herabgesetzt. Als Vorbild dienten andere europäische Großstädte. „In Bologna werden wir etwas langsamer fahren und dafür sicherer sein. Zu den Begegnungen, die mich beeindruckt haben, gehörten Treffen mit den Eltern und Angehörigen einiger sehr junger Verkehrsopfer (...)“, schrieb der Bürgermeister in einem Brief an die Stadt.
Strafen erst im kommenden Jahr
„Bedenken Sie, dass die häufigste Todesursache in Italien bei den unter 50-Jährigen Verkehrsunfälle sind“, betonte Lepore. Geschwindigkeit sei dabei nicht immer die direkte Ursache, könne aber die Folge anderer Verstöße verschlimmern. Wer sich nicht an das neue Tempolimit hält, hat vorerst keine Konsequenzen zu befürchten. Die Strafen sollen erst ab 2024 verhängt werden. Ausgenommen von der Regelung sind Bolognas Schnellstraßen.
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