Bedrückender Bericht

Friedensnobelpreisträgerin besuchte Salzburg

Salzburg
02.07.2023 09:00

„Die Gräueltaten gibt es seit Jahren, es war nur allen egal.“ Oleksandra Matwijtschuk deckt russische Kriegsverbrechen auf.

Ihre Stimme ist brüchig. Oleksandra Matwijtschuk ringt nach Worten, die Tränen kann die Ukrainerin nur schwer unterdrücken. „Der Krieg verwandelt die Menschen in Nummern. Doch hinter jeder Nummer steht eine Geschichte“, sagt sie. Und gibt prompt eine dieser „Geschichten“ zum Besten. „Swetlana hat im Ukraine-Krieg mit einem Schlag ihre gesamte Familie verloren. Eine russische Rakete zerstörte ihr Haus. Ihre Großmutter war sofort tot. Sie hörte ihren Mann und die Kinder weinen. Doch plötzlich war es nur noch still“, erzählt Matwijtschuk.

„Die Mächtigen haben Putin Hände geschüttelt“
Die ukrainische Menschenrechtsaktivistin ist an diesem Wochenende Stargast bei der Tagung des „Salzburg Global Seminar“ im Schloss Leopoldskron. Ihre Organisation „Center for Civil Liberties“ (CCL) bekam im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis.

(Bild: Tschepp Markus)

 Seit mittlerweile neun Jahren deckt die CCL Menschenrechtsverstöße und Kriegsverbrechen in der Ukraine auf. „Russische Soldaten feuern auf Bürger auf Fahrrädern, töten Jugendliche und vergewaltigen Mütter vor den Augen ihrer Kinder. Wir waren die Ersten, die Kriegsverbrechen auf der Krim dokumentiert haben“, betont Matwijtschuk. Ihr bitterer Nachsatz: „Diese Gräueltaten gibt es seit Jahren. Es war nur allen egal. Die Mächtigen dieser Welt haben lieber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Hände geschüttelt.“

Die Hoffnung auf dauerhaften Frieden in ihrer Heimat hat Matwijtschuk längst noch nicht aufgegeben. „Putin glaubt nicht an die Macht des Volkes. Doch die Menschen in der Ukraine kämpfen für ihre Freiheit. Wir alle haben mehr Macht, als wir denken.“

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