Radioaktives Meer?
Nach Atomunfall droht neue Umweltkatastrophe
1,3 Milliarden Liter radioaktiv belastetes Kühlwasser sollen vom zerstörten AKW Fukushima (Japan) in den Pazifik gepumpt werden.
Zur notdürftigen Kühlung der geschmolzenen Reaktorkerne und Brennelemente wird seit dem ökologisch so verheerenden Atomunfall am 11. März 2011 Wasser in die Reaktorruinen gepumpt. Genau dieses Nass soll noch im Juli ins Meer geleitet werden.
Zur Erinnerung: Um 14.46 Uhr Ortszeit hatte sich ein gewaltiges Seebeben ereignet, dessen Flutwellen mehr als 22.000 Japanern den Tod brachten! Der Monster-Tsunami beschädigte aber auch das an der Küste errichtete Kernkraftwerk – in Block 1, 2 und 3 kam es zu verheerenden Kernschmelzen, in deren Folge massiv radioaktives Material freigesetzt wurde!
Große Mengen des in mehr als tausend Tanks auf dem Gelände des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima gelagerten Wassers sind seither astronomisch hoch über den gesetzlichen Grenzwerten und lebensgefährlich belastet.
Sicherere Methoden möglich
„Das von TEPCO, dem Eigentümerkonzern der explodierten Fukushima-Reaktoren, eingesetzte Filtersystem versagt immer wieder, Rückstände in den Tanks und der desaströse Umgang mit den Super-GAUs unterminieren das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Informationen und Pläne“, warnt GLOBAL-2000-Aktivist Reinhard Uhrig eindringlich. Laut dem international vernetzten Wiener Nuklearexperten habe die Partnerorganisation der heimischen NGO, die „Friends of the Earth Japan“, längst sicherere Methoden zum Umgang mit dem radioaktiven Kühlwasser, wie etwa die Konzentration und Verfestigung oder die Lagerung in Großtanks, vorgeschlagen.
Diese seien aber nicht berücksichtigt worden. GLOBAL 2000 appelliert an die Bundesregierung, bei den Vertretern Japans gegen das geplante Vorgehen zu protestieren und über den österreichischen Sitz in der Internationalen Atomenergieagentur IAEA auf Alternativen zum Ablassen des radioaktiven Wassers in den Pazifischen Ozean zu drängen.
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