Max Verstappen hat den Großen Preis von Österreich gewonnen und sich mit seinem insgesamt fünften Sieg zum Rekordsieger in Spielberg gekrönt. Der Niederländer triumphierte am Sonntag in der Heimat von Red Bull vor Ferraris Charles Leclerc und seinem Teamkollegen Sergio Perez, der von Position 15 aus startend eine bärenstarke Aufholjagd auf den steirischen Asphalt zaubern konnte.
„Das war ein überragendes Rennen. Das Auto war ‚on fire‘“, sagte Verstappen nach seinem 42. Grand-Prix-Sieg, durch den er in der ewigen Bestenliste auf den alleinigen fünften Platz vorrückte. „Ein toller Tag, ich habe ihn sehr genossen. Ich genieße einfach den Moment, das Auto zu fahren und mit dem Team zu arbeiten.“
Auch Red-Bull-Konsulent Helmut Marko freute sich: „So ein Wochenende für uns, unglaublich.“ Für Red Bull war es als Rennstall saisonübergreifend schon der zehnte Sieg in Folge. Nur ein weiterer Erfolg fehlt, um den von McLaren 1988 aufgestellten Rekord für die längste Siegesserie zu egalisieren. Das könnte bereits am nächsten Sonntag in Silverstone passieren.
„Ich denke, Freitag und heute haben wir das, was wir haben, maximiert. Es ist gut, wieder auf dem Podium zu stehen“, meinte Leclerc nach seinem zweiten Podestplatz in der Saison nach Platz drei in Baku. Der WM-Zweite Perez, der nun 81 Punkte Rückstand auf Verstappen hat, hatte in den vergangenen drei Rennen das Podium verpasst und war ebenfalls glücklich über sein Comeback unter den Top drei. „Es war kein einfaches Wochenende. Es war eine harte Zeit für mich“, sagte der Mexikaner, der noch am Donnerstag krankheitsbedingt nicht am Ring war. „Hoffentlich können wir das jetzt beibehalten.“
Mercedes-Duo enttäuscht
Auf dem vierten Platz landete Carlos Sainz im zweiten Ferrari, McLaren-Pilot Lando Norris, von den Fans zum Fahrer des Tages gewählt, wurde Fünfter. Dahinter folgte Fernando Alonso (Aston Martin), der ebenso wie die Mercedes-Paarung Lewis Hamilton und George Russell auf den Rängen sieben und acht enttäuschte. Pierre Gasly im Alpine und Lance Stroll im zweiten Aston Martin komplettierten die Top Ten.
Verstappen, der am Samstag bereits den Spielberg-Sprint vor Perez gewonnen hatte, startete zum sechsten Mal in diesem Jahr von der Pole Position in ein Formel-1-Rennen. Der Niederländer wehrte zwei frühe Angriff von Leclerc ab und blieb vorne, als gegen Ende der ersten Umrundung bereits das Safety Car auf die Strecke fuhr. Yuki Tsunoda hatte sich davor den Frontflügel beschädigt. Als die Fahrt wieder frei war, setzte sich Verstappen schnell von dem Ferrari-Gespann ab, das von Hamilton verfolgt wurde.
Ferrari-Hoffnung hielt nicht lange
Einen Doppel-Boxenstopp während einer virtuellen Safety-Car-Phase führte die Mannschaft in Rot dann nicht perfekt aus, dennoch reichte es für Leclerc und Sainz, um das Rennen nach dem ersten Reifenwechsel von Verstappen anzuführen. Doch nach gerade einmal elf Runden als Verfolger überholte Verstappen Leclerc in Kurve 3 und war wieder Erster. Nach der Serie der zweiten Stopps blieb er klar vor dem Monegassen.
Sein Teamkollege Perez musste das Feld von Startplatz 15 aufrollen und kam immer weiter nach vorne, Hamilton fiel im Mercedes unterdessen zurück. „Lewis, wir wissen, das Auto ist schlecht. Bitte fahr es“, meldete sich Teamboss Toto Wolff während des Rennens am Funk. In der 62. Runde schnappte sich Perez nach ein paar erfolglosen Überholversuchen Sainz und fuhr als Dritter über den Zielstrich. Verstappen holte sich nach einem finalen Reifenwechsel auf den letzten Metern noch den Extrapunkt für die schnellste Runde.
Fünf Piloten bestraft
Die „Track Limits“ blieben fortwährend auch am Sonntag ein Thema: Sainz, Hamilton, Alexander Albon, Pierre Gasly und Kevin Magnussen bekamen allesamt eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt, nachdem sie die viermal über die Streckenbegrenzung gefahren waren, Tsunoda kassierte nach einem weiteren Vergehen sogar zehn Sekunden. Auch Esteban Ocon und Nyck de Vries bekamen Fünf-Sekunden-Strafen, allerdings wegen anderer Vorfälle. Der einzige Ausfall betraf den Deutschen Nico Hülkenberg im Haas.
Lewis, wir wissen, das Auto ist schlecht. Bitte fahr es.
Toto Wolff
Vor dem Start hatte es eine Schweigeminute für den am Samstag bei einem Nachwuchsrennen in Spa tödlich verunglückten Niederländer Dilano van‘t Hoff gegeben. In der internationalen Fernsehübertragung verwies die Formel 1 auch auf das Ableben von Mateschitz. So wurden neben einem Bild des Red-Bull-Gründers kurz die Worte „Immer mit uns, Didi“ eingeblendet. Danach ertönte die österreichische Bundeshymne in neuem Gewand: Christopher Seiler und Juliette Khalil sangen sie zu den Klängen eines akustischen Gesamtkunstwerks, in das Komponist Christian Kolonovits auch das „Dachsteinlied“, die steirische Landeshymne, einbaute.
Eine gute Nachricht gab es genau zwei Stunden vor Rennbeginn, als verkündet wurde, dass der Red Bull Ring bis inklusive 2030 im Formel-1-Kalender bleiben wird. Dass das Rennen gut ankommt, unterstrich der neue Rekord in puncto Zuschauerzahl: 304.000 Zuschauer und Zuschauerinnen kamen laut Veranstalter-Angaben über das gesamte Rennwochenende.
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