Seit Sonntag ist Sebastian Ofner schon in Wimbledon, fiebert seinem zweiten Auftritt beim Rasen-Klassiker entgegen. „Wahnsinn, wie das in letzter Zeit gerannt ist“, will er seinen Höhenflug fortsetzen.
2017 stieß er in Runde drei vor - ähnliches erhofft sich Österreichs Nummer eins auch heuer. Der Auftakt steigt Dienstag gegen Jiri Lehecka (Tch).
„Krone“: Sebastian, helfen die Erinnerungen von 2017 für heuer?
Sebastian Ofner: Nein (lacht), das ist schon sechs Jahre, also eine Ewigkeit her. Aber ich fühle mich sehr wohl auf Rasen, bin guter Dinge für heuer.
Dank einer Wildcard hast du dir die Quali erspart …
Das hat mich riesig gefreut. Ich hatte vergangene Woche nach der Finalniederlage in Ilkley schon das Uber zum Bahnhof und den Zug nach London gebucht. Die Wildcard war dann eine echte Überraschung. Jetzt bin ich seit einer Woche in Wimbledon, konnte sehr gut trainieren und den Flair richtig aufsaugen. Das habe ich vor sechs Jahren nicht, da ist alles viel zu schnell gegangen.
Die Wildcard ist auch eine Bestätigung für eine bisher großartige Saison, oder?
Ja, es ist bisher definitiv die Ausnahmesaison. Paris-Achtelfinale, erstmals Top-100, Wildcard in Wimbledon - Wahnsinn, wie das in den letzten Wochen gerannt ist. Es ist eine Erleichterung, dass ich es in die Top-100 geschafft habe und dort jetzt auch mal bleibe, wenn ich so weiterspiele. Ich hoffe, das gibt mir im Kopf noch einmal einen kleinen Schub.
Ist das auch eine Art Belohnung für härtere Jahre?
Es gab Phasen, wo es mir nicht so gut gegangen ist. Auch mental. Aber ich bin immer dran geblieben. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich auf dem Platz ein richtiges Arbeitstier bin. Das hat sich bezahlt gemacht. Ich glaube schon, dass das für mich selber jetzt eine Belohnung ist.
Du wirkst sehr entspannt, voller Selbstvertrauen.
Ich habe aktuell das Gefühl, dass ich jeden Tag in jedem Match meine Leistung abrufen kann. Das Grundlevel ist um einiges höher. Ich weiß, dass der andere genauso gut spielen muss, dass er mich schlägt. Dieser Gedanke hilft mir.
Zum Start in Wimbledon wartet Jiri Lehecka. Was erwartest du für ein Spiel?
Es wird ein schwieriges Match. Ich habe letztes Jahr in Salzburg gegen ihn gespielt, kenne ihn ein bisschen. Er serviert gut, spielt schnell, flach von der Grundlinie. Aber es ist alles möglich. Der Aufschlag von mir ist eine Waffe, speziell auf Rasen, und sowohl mit der Rückhand und mittlerweile auch der Vorhand kann ich richtig gefährlich sein - derzeit passt einfach das Gesamtpaket.
Ab wann wäre Wimbledon heuer für dich ein Erfolg?
Ab der zweiten Runde. Ich war hier vor sechs Jahren überraschend in der dritten Runde, habe seither kein Match im Hauptbewerb gespielt. Wenn ich einen Sieg hole, ist das Turnier schon erfolgreich.
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