Tempo 100 auf Autobahnen, Tempo 30 in Innenstädten, das sind Reizthemen auch im Autofahrerland Oberösterreich. Da stellt sich die Frage, wie „klimafit“ Oberösterreichs Regierungspolitiker und -politikerinnen mit ihren vielgefahrenen Dienstwägen sind. Grünen-Klubobman Severin Mayr holte bei LH Thomas Stelzer (ÖVP) den Überblick.
„Angesichts der hohen Vorbildwirkung der Landesverwaltung und der Politik“ für ein klimaneutrales Oberösterreich hat sich Grünen-Klubchef Severin Mayr erkundigt, wie es da mit dem Fuhrpark des Landes und den Politiker-Dienstwägen aussieht. Brauchen sie immer noch Zapfsäulen mit Verbrenner-Kraftstoff oder doch schon elektrische Ladestationen? Den Überblick gibt diese Tabelle aus der Anfragebeantwortung vom zuständigen LH Thomas Stelzer:
Auch FPÖ-Chef fährt in Hybrid-Auto
Unklarheiten gibt es dabei schon, zeigt Klubobmann Mayr auf: „Warum ist ein BMW 530e einmal ein Benzin/Strom-Hybrid (bei LR Hattmannsdorfer) und einmal ein reiner Benzin-Verbrenner (bei Landesrätin Langer-Wenininger)? Was bedeutet der Markeneintrag bei LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ)? Letzteres stellt sein Büro auf „Krone“-Anfrage so klar: „Er fährt seit Oktober 2022 einen Mercedes 300de, also ein Hybridfahrzeug.“
Nur Grünen-Chef vollelektrisch unterwegs
Vollelektrisch ist nur Grünen-Chef Stefan Kaineder als Landesrat auf der Straße. Er sagt: „Seit zwei Jahren sind wir mit unserem Dienstwagen vollelektrisch unterwegs und damit ist klar, dass man auch als Regierungsmitglied auf E-Mobilität umsteigen kann. Im Praxisbetrieb mit vollelektrischem Dienstkraftwagen (DKW) sehen wir, dass es in der Regel zu keinerlei Problemen oder Wartezeiten durch Laden des Fahrzeuges kommt. Wenn wo notwendig, fahren unsere Chauffeure während Terminen oder Besuchen meist zu Schnellladestationen in der Nähe.“ Dabei ist der vollelektrisch betriebenen DKW im „Treibstoffverbrauch“ mehr als die Hälfte günstiger. Zusätzlicher Vorteil ist, dass tausende Liter fossiler Brennstoff nicht in die oberösterreichische Luft geblasen werden mussten.
Und was ist mit dem Fuhrpark des Landes?
Grün-Politiker Severin Mayr hat auch nach einem Fahrplan zur Umstellung des Betriebes des Pkw- und Lkw-Fuhrparks des Landes auf Elektromobilität gefragt. Die Antwort - 50 Prozent der Pkw bis 2030 - nennt Mayr „wenig ambitioniert“. Er ergänzt: „Da braucht es mehr Tempo bei der Umstellung. Da darf man gerne eine Vorbildfunktion einnehmen!“
Anfang Juli startet die Elektrifizierung
LH Thomas Stelzer zufolge braucht es da kein Sticheln: „Eine klimafreundliche Mobilität ist ein zentraler Baustein für die moderne Verwaltung. Auch das Amt der oberösterreichischen Landesregierung leistet mit seinen unterschiedlichen Dienststellen selbstverständlich einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele“, betont er. Konkret würden bis 2030 für die Landesverwaltung 375 Pkw mit alternativen Antrieben beschafft, mehr als 3.500 Tonnen CO2 dadurch eingespart. Für die bisher eingesetzten Fahrzeuge der Mittelklasse, VW Passat und Skoda Octavia, steht der BMW ix1 als Nachfolgemodell bereits fest. Anfang Juli 2023 - also topaktuell jetzt - werden die ersten von insgesamt 140 E-Fahrzeugen übernommen. Drei Viertel davon entfallen auf die Kompaktklasse. Alle Fahrzeuge werden im Zuge einer Rahmenausschreibung der Bundesbeschaffungsagentur geleast.
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