In der Ostukraine rücken russische Truppen derzeit gleich in vier Bereichen der Frontlinie vor. „Überall toben heftige Kämpfe“, schrieb die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar am Sonntag. Die Situation sei „kompliziert.“
Der Kriegsgegner rücke in Awdijiwka, Marjinka, Lyman und Swatowe vor. Südlich der ostukrainischen Stadt Bachmut und in der Nähe von Berdjansk sowie Melitopol in der Südukraine würden hingegen die ukrainischen Truppen vorrücken, wenn auch nur mit „teilweisem Erfolg.“ So würden die russischen Streitkräfte „erheblichen Widerstand“ leisten, auch Minen seien ein Problem, sagte Malijar.
In der Nacht auf Sonntag war die ukrainische Hauptstadt Kiew erstmals seit knapp zwei Wochen wieder Ziel russischer Luftangriffe geworden. Mehrere Häuser wurden durch herabfallende Trümmerteile beschädigt und ein Bewohner verletzt. Auch andere Teile der Ukraine waren von den nächtlichen russischen Angriffen betroffen. Landesweit wurden laut offiziellen Angaben acht Kampfdrohnen und drei Marschflugkörper zerstört. Später am Sonntag berichteten die ukrainischen Behörden zudem von Beschuss in Cherson. Dort sollen ebenfalls mehrere Zivilpersonen in einem Wohnviertel verletzt worden sein.
Selenskyj: „Feind wird Bedingungen nicht diktieren“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte am Sonntag in Odessa, die derzeit besetzten Gebiete im Süden seines Landes befreien zu wollen. „Der Feind wird definitiv nicht die Bedingungen im Schwarzen Meer diktieren. Und die Besatzer werden Angst haben, sich unserer ukrainischen Krim und unseren Küsten am Asowschen Meer zu nähern.“ Die Halbinsel Krim wurde bereits 2014 annektiert, die ukrainischen Städte am Asowschen Meer besetzten russische Truppen schließlich im Krieg.
Selenskyj traf in Odessa unter anderem Kommandanten und einen verwundeten Soldaten im Krankenhaus (siehe Video oben). Auf Telegram veröffentlichte der Präsident Videos davon.
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