Überbuchte Flieger, lange Wartezeiten, Desinformation und hohe Preise. Wer jetzt auf Reisen geht, hat unter Garantie viel zu erzählen. Schildern Sie uns Ihre Erlebnisse und teilen Sie mit uns Erfahrungen und Tipps, wie man Schäden vermeiden oder ersetzt bekommen kann. Lassen Sie uns das Reisen gemeinsam wieder zu einem schönen Erlebnis machen! Senden Sie uns ein E-Mail mit Fotos, Videos und einer kurzen Beschreibung an: ombudsfrau@kronenzeitung.at
Der Flughafen Wien/Schwechat liefert Passagier-Statistiken, die angeblich schon fast an die Zeiten vor Corona herankommen. Wer jetzt auf Reisen geht, hat jedoch das Gefühl, dass diese Zahlen längst alle übertroffen werden und die Reisebranche entgegen der Teuerung auf neue Rekorde zusteuert. Die Reiselust hat zugenommen, die wiedergewonnene Reisefreiheit wird nach all den Beschränkungen aus vollen Zügen wahrgenommen. Aber genießen kann man das kaum.
„Wir sind leider überbucht“
Lange Warteschlangen auf überfüllten Flughäfen, überfordertes Sicherheitspersonal und mehr auf Gewinnoptimierung als auf Dienstleistung getrimmte Fluglinien machen Reisenden das Leben schwer. Wer hat es nicht schon erlebt, dass er nach langen Staus und unendlich empfundenen Kontrollen gerade noch pünktlich zum Gate kommt und dort mit den Worten „Wir sind leider überbucht“ abgefangen wird. Ohne Vorwarnung einfach überbucht, weil die Buchungs-Software davon ausgeht, dass immer mehr Tickets als Sitze verkauft werden können, irgendwer wird schon stornieren.
Genauso verhält es sich mit den Ticketpreisen. Wenn Plätze übrig bleiben, werden sie verschleudert, wenn der Algorithmus allerdings zu erkennen glaubt, man sei auf das Reisedatum angewiesen, schraubt er den Preis in die Höhe.
Eingepfercht in engen Sitzreihen
Einen Sitzplatz weist einem die Software gerade noch bei den Toiletten zu, alles andere - Economy hin oder her - muss aufgezahlt werden. Auch ein zähes Sandwich, dem man sich vom Wesen her, eingepfercht in die engen Sitzreihen, ohnehin nahe fühlt, kostet extra. Und dabei muss man schon froh sein, wenn man überhaupt mitgenommen wird, denn wer aufgrund von Überbuchung zurückbleibt, muss komplizierte Umwege oder Übernachtungen auf Kauf nehmen. Dafür bekommt man in der Regel 70 Euro gutgeschrieben, aber nur wenn man sich den bürokratischen Aufwand antut, das einzufordern.
Plötzlich steht man in Socken oder barfuß da
Vor all dem gilt es noch die Sicherheitsschleusen zu bewältigen: Immerhin ein gutes Gefühl, denn die Sicherheit der Passagiere muss an erster Stelle stehen, dafür verzichtet man auch schon einmal auf die bewährte Sonnencreme, wenn man die 150 Millilitergrenze übersehen hat, auch eine Ganzkörperdurchleuchtung nimmt man hin. Nicht so angenehm ist es, im Sommer plötzlich in Socken oder gar barfuß dazustehen, wenn man die Schuhe abgeben muss. Wenn allerdings der Metalldetektor vom gestrengen Sicherheitsmann zu nahe an der Stahlbetonmauer permanent ausschlägt, obwohl man sich Schlüssel, Uhren, Gürtel, etc. längst entledigt hat, stößt dies auf Unverständnis.
Zweiter Klick für Hotel wird bestraft
Bei Buchungsplattformen von Hotels verhält es sich ähnlich kundenfreundlich: Nicht nur weisen sie einem regelmäßig die schlechtesten Zimmer, garantiert dem Lärm von Aufzug oder Küche ausgesetzt, zu, man bekommt auch günstige Angebote nur beim ersten Klick. Wer zögert, den erkennen Cookies oder andere Software-Mechanismen sofort und bestrafen den zweiten Klick mit höheren Preisen.
Demoliertes Handgepäck
Wer Angst um sein Gepäck hat und ohnehin nur mit Handgepäck reisen will, dem wird das häufig mit dem Hinweis auf zu wenig Platz oder anderen Sicherheitsbestimmungen abgenommen. In Empfang kann man die leichte Reisetasche dann wieder am Gepäcks-Laufband nehmen. Die Sparsamkeit leichten Gepäcks wird mit einer demolierten Tasche belohnt, zwischen all den Hardcases im Bauch des Fliegers und der Gepäcksbeförderung zog sie einfach den Kürzeren.
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Lassen Sie uns das Reisen gemeinsam wieder zu einem schönen Erlebnis machen.
Sind wir alle Lemminge?
Muss man das alles tatsächlich hinnehmen, gilt der Grundsatz vom Kunden als König nicht mehr in der Reisebranche? Ist man als Reisender Teil einer Herde von Lemmingen, die kritiklos jegliche Mühsal auf sich nehmen muss, um weiterzukommen? Mitnichten, es gibt zahlreiche Beschwerdeplattformen im Netz, Rechtsberater, die auf Reiseschäden spezialisiert sind.
Aber auch wir wollen Ihnen hier eine Plattform bieten, Ihren Ärger Gehör geben, über schlechte Behandlung und mangelndes Service-Bewusstsein von Flug- oder Bahnlinien hinweisen. Lassen Sie uns gemeinsam das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Reisenden bei den Veranstaltern verbessern und das Reisen wieder zu Genuss machen.
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