Nach den Rassismus-Vorwürfen von Prinz Harry und Herzogin Meghan soll es Prinzessin Kate vor zwei Jahren gewesen sein, die die Reaktion des Königshauses eisern gesteuert hat. Auf Twitter wird sie dafür von den Fans jetzt als „Löwin von Windsor“ gefeiert.
Wie eine Schockwelle gingen vor zwei Jahren die im Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey von Herzogin Meghan erhobenen Vorwürfe um die Welt, sie hätte sich von Mitgliedern der Royal Family rassistisch beleidigt gefühlt.
Hautfarbe & koloniale Untertöne
Die Tochter einer Afroamerikanerin und eines weißen Vaters enthüllte, dass während ihrer Schwangerschaft jemand aus dem Königshaus darüber spekuliert hätte, welche Hautfarbe ihr Sohn Archie haben würde. Auch Prinz Harry kritisierte in dem Interview, dass keines seiner Familienmitglieder sich gegen „koloniale Untertöne“ in Berichten der britischen Boulevardpresse gewandt habe.
Kate setzt sich durch
Die Vorwürfe schockten auch die Königsfamilie und die im September 2022 verstorbene Queen Elizabeth. In einer Art Kriegsrat der höchsten Mitglieder der Königsfamilie mit ihrem PR-Team wurde tagelang an einer adäquaten Antwort gefeilt.
Eine „Schlüsselrolle“ spielte bei den Formulierungen, wie jetzt bekannt wurde, offenbar Prinzessin Kate. Sie soll auf den jetzt berühmten Satz „Erinnerungen können variieren“ bestanden haben.
Der Palast hatte damals, im März 2021, mit einem 61 Wörter umfassenden Statement auf die Anschuldigungen von Harry und Meghan im US-TV reagiert.
Darin hieß es: „Die ganze Familie ist traurig, erkennen zu müssen, wie schwierig die letzten Jahre für Harry und Meghan gewesen sind. Die aufgeworfenen Fragen, insbesondere die der Rasse, sind besorgniserregend. Während einige Erinnerungen variieren können, werden sie sehr ernst genommen und von der Familie privat besprochen. Harry, Meghan und Archie werden immer sehr geliebte Mitglieder der Königsfamilie sein.“
Berater wollten „mildere Version“
Wäre es nach einigen Beratern der Queen gegangen, so wäre das Statement beinahe weniger scharf ausgefallen, behauptet nun die Autorin Valentine Low in einer aktualisierten Ausgabe ihres Buches „Courtiers: The Hidden Power Behind the Crown“.
Low zitiert darin eine Quelle, die behauptet, die Antwort des Palastes habe ursprünglich eine „viel mildere Version“ des Satzes „Erinnerungen“ enthalten. Grund: Man hätte gefürchtet, dass das Paar dann noch eingeschnappter reagieren würde.
„Die Debatte war, ob man sich darüber hinwegsetzen und den Olivenzweig anbieten sollte, dass Harry und Meghan ,geliebte Familienmitglieder‘ sind. Oder gibt es einen Moment, in dem man eingreifen und eine Meinung anbieten muss?“, sagte die Quelle Low und fügte hinzu, dass Kate und Prinz William den Satz „verschärft“ haben wollten, um eben auch ihre Meinung dazu kundzutun.
„Sie waren sich beide einig, dass wir etwas brauchten, das besagt, dass die Institution vieles von dem, was gesagt wurde, nicht akzeptiert“, erklärte die Quelle.
„Geschichte wird urteilen“
Eine andere Quelle sagte der Autorin, dass Kate darauf bestand, dass der Satz in der Antwort des Palastes bleibt. „Es war Kate, die klar und deutlich gesagt hat: ,Die Geschichte wird über diese Aussage urteilen, und wenn dieser Satz oder ein ähnlicher Satz nicht enthalten ist, wird alles, was sie gesagt haben, als wahr angesehen werden.‘“
Die Quelle fuhr fort: „Sie bekommt nicht so viel Anerkennung, wie sie sollte, weil sie so subtil vorgeht. Sie spielt das lange Spiel. Sie hat immer im Blick: ,Das ist mein Leben und mein historischer Weg und ich werde eines Tages Königin sein.‘“
Auf Twitter feiern Anhänger von Kate diese Enthüllung unter dem Hashtag #LionessOfWindsor, was auf Deutsch„Löwin von Windor“ bedeutet.
Flucht aus Großbritannien
Prinz Harry und Herzogin Meghan legten 2020 ihre Funktionen im britischen Königshaus zurück, weil sie die Last der medialen Aufmerksamkeit nicht mehr ertragen konnten und sich von den Royals zu wenig unterstützt gefühlt haben. Das übersiedelte mit ihrem Sohn Archie in die USA. Ihre Tochter Lili kam dort zu Welt.
Im Interview mit Oprah Winfrey sprachen die Sussexes dann zum ersten Mal über ihre Gründe für den Umzug. Und es blieb nicht die letzte öffentlichte Klage gegen die Briten.
So gaben sie auch in der Netflix-Doku „Harry & Meghan“ Einblicke in ihre Flucht aus Großbritannien und ihr neues Leben im kalifornischen Montecito. Prinz Harry, der jüngste Sohn von König Charles und der verstorbenen Prinzessin Diana, veröffentlichte zudem Anfang des Jahres seine Autobiografie „Spare“ („Reserve“), in der er ebenfalls nicht mit Vorwürfen gegen seine Verwandtschaft spart.
Nur eines hat er mittlerweile zurückgewiesen. Er sagte im Zuge der Interviews zu seinem Buch immer wieder, dass man niemals gesagt hätte, die Königsfamilie sei rassistisch.
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