Krawalle in Paris

Ex-ORF-Journalistin mit Pflasterstein attackiert

Ausland
03.07.2023 11:59

Während sie eine Reportage im Pariser Vorort Nanterre drehten, wurde ein österreichisches TV-Team von vermummten Randalieren überfallen. Darunter war auch Ex-ORF-Journalistin Karin Kraml, vielen noch unter dem Namen Resetarits gut bekannt. Sie schildert dramatische Szenen vor Ort.

„Wir wurden hier in der Avenue Pablo Picasso gerade beim Filmen von Maskierten mit einem Pflasterstein bedroht und unserer Kamera beraubt. Wisst ihr, was das Schlimmste war? Die Umstehenden haben applaudiert. Das trifft wirklich mitten ins Herz“, schrieb die Journalistin (61) am Samstag auf Twitter. 

Am helllichten Tag überfallen
Der Vorfall ereignete sich am helllichten Tag, Kraml und ihr Kameramann blieben unverletzt. In Nanterre hatten sich die Proteste entzündet, nachdem der 17-Jährige Nahel M. von einem Polizisten erschossen worden war, nachdem er sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd geliefert haben soll. Seitdem wird Frankreich von einer Welle der Gewalt erschüttert, jede Nacht gibt es Hunderte Festnahmen und Verletzte.

Nanterre ist eines der berüchtigten „Banlieues“, den Vororten von Paris, in denen hauptsächlich einkommensschwache Menschen und Migranten leben. Die Kriminalitätsrate ist hoch, es wird offen mit Drogen gedealt. Karin Kraml war mit einem Team vor Ort, um ein Bild von der Lage zu drehen. Durchaus riskant - traut sich sogar die französische Polizei kaum mehr in die besagten Viertel. 

Unruhen scheinen abzuklingen
Nach den tagelangen Unruhen dürfte sich die Lage in Frankreich allerdings langsam wieder beruhigen. In der Nacht auf Montag gab es nach Angaben des Innenministeriums bis Mitternacht 49 Festnahmen - deutlich weniger als in den vorherigen Nächten zu diesem Zeitpunkt.

Zwar gab es auch diesmal wieder einige Krawalle, etwa in Lyon, wo die Polizei gegen eine rechtsextreme Gruppe Tränengas einsetzte. Gemessen an den heftigen Unruhen der vergangenen Tage mit Bildern Hunderter brennender Autos und Gebäude sowie teils mehr als 1000 Festnahmen während der Nachtstunden blieb es aber relativ ruhig.

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