Trotz des nicht unerheblichen Wertverlusts der Kampfpanzer von fast 70 Prozent in nur 15 Jahren ist der Verkauf an die Deutschen für das Verteidigungsministerium noch immer ein gutes Geschäft: Immerhin erhält die Republik schon demnächst 16 Millionen Euro – und die je 55 Tonnen schweren und stets modernisierten Leopard 2A4 gehen nicht an eine Nation in einer politisch heiklen Region.
"Krauss-Maffei Wegmann hat geplant, die Leopard 2A4 in Pionierpanzer umzurüsten. Der Deal ist unter Dach und Fach", bestätigte ein hochrangiger Ministeriumsmitarbeiter.
Kanadier wollten kaufen
Vor dem Abschluss mit Krauss-Maffei Wegmann sei es aber zu politischen Komplikationen gekommen: Vor den Deutschen hatten auch die kanadischen Streitkräfte Interesse am Kauf der Leopard 2A4. "Da wieherte im Kabinett des Ministers aber der Amtsschimmel, weil die Kanadier ja in Afghanistan in einem Kriegseinsatz stehen – der Verkauf sollte deshalb nicht genehmigt werden", sagte ein Armee-Insider der "Krone".
Bei einigen NATO-Partnern habe diese Haltung für Kopfschütteln gesorgt. Aber wie's der Zufall so will: Die Kanadier zogen plötzlich von selbst ihr Kaufanbot zurück, der Weg für Krauss-Maffei Wegmann war frei. Ein Sprecher des Verteidigungsministers meinte dazu: "Politische Entscheidungen in Österreich hatten damit nichts zu tun."
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