Gabalier im Interview

„Am Ende entscheidet einzig das Publikum“

Tirol
04.07.2023 18:00

Volks-Rock’n’-Roller Andreas Gabalier heizte beim „Schlagerbooom Open Air“ am vergangenen Samstag im Kitzbüheler Tennisstadion seinen Fans ordentlich ein. Der „Krone“ gewährte er danach viele private Einblicke. So erklärte er unter anderem, warum es in seiner Jugend herumsandeln und chillen nicht gab und was er seiner Familie zu verdanken hat. Außerdem sprach er über After-Show-Partys, seine fast ausverkaufte Stadion-Tour und seinen Stop Mitte August erneut in der Gamsstadt. Apropos „Schlagerbooom Open Air“: Die „Krone“ kennt die aktuellen TV-Quoten!

„Krone“: Man sagt, dass Sie maßgeblich daran beteiligt waren, dass Kitzbühel als Austragungsort für das „Schlagerbooom Open Air“ ausgewählt wurde. 
Andreas Gabalier: Das möchte ich mir gar nicht anmaßen. Es kam einfach die Anfrage, ob ich Zeit hätte, aufzutreten. Nachdem ich Produzent Michael Jürgens, Moderator Florian Silbereisen und das gesamte Produktionsteam seit vielen Jahren für ihre unermüdliche Ausdauer und die zahlreichen Ideen sehr schätze und dadurch auch ein Millionenpublikum erreicht wird, habe ich nicht lange überlegt und zugesagt – obwohl das mein erstes freies Wochenende seit langer Zeit ist. Wir sind nämlich seit Ende März mit unserer Tour in den Arenen unterwegs.

Sind Sie mit Florian Silbereisen mittlerweile befreundet? 
Ja, schon seit Jahren. Wir haben etwa die lustigsten After-Show-Partys erlebt. Corona hat nur letztens oftmals unsere Pläne – Skifahren und Co. – durchkreuzt.

Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“, und Jasmin Steiner, Chefin vom Dienst der „Tiroler Krone“, beim Interview mit Andreas Gabalier. (Bild: Tiroler Krone)
Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“, und Jasmin Steiner, Chefin vom Dienst der „Tiroler Krone“, beim Interview mit Andreas Gabalier.
Silbereisen, Gabalier, BM Klaus Winkler, TV-Produzent Michael Jürgens, Gabalier-Veranstalter Thomas Rass und MDR-Unterhaltungschef Peter Dreckmann (von links). (Bild: Rass & Dorner)
Silbereisen, Gabalier, BM Klaus Winkler, TV-Produzent Michael Jürgens, Gabalier-Veranstalter Thomas Rass und MDR-Unterhaltungschef Peter Dreckmann (von links).

Ihre Verbundenheit zu Kitzbühel ist stets spürbar. 
Ja, ich bin sehr gerne hier. Zur Ruhe bin ich zwar noch bei keinem einzigen Besuch gekommen (lacht), aber ich schätze die vielen Freundschaften, die ich hier habe.

Und auch bei Ihrem Auftritt spürte man deutlich die Unterstützung Ihrer Fans. 
Meine Oma hat immer gesagt, dass es so ein Geschenk vom Himmel sei, was ich erleben dürfe. Natürlich ist es viel Arbeit und man hat Verantwortung und eine Verpflichtung, aber mir taugt es einfach und ich bin dankbar.

Wie geht’s nach dem Kitz-Wochenende weiter? 
Diese Woche bin ich bei der Starnacht am Wörthersee, danach setzen wir unsere Stadion-Tour fort.

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Der Freitagabend wird heuer ein „Unplugged-handgemachter Abend“ - drei Künstler haben bereits zugesagt.

Andreas Gabalier

Ist diese ausverkauft? 
In Linz und Wien, wo wir im November den Tournee-Abschluss feiern werden, gibts noch Restkarten – ebenso Ende Oktober in Zürich. Ansonsten sind wir ziemlich ausverkauft.

Und Mitte August macht ihr erneut Halt in Kitzbühel. 
Genau – am 18. und 19. August rocken wir die Bühne im Tennisstadion. Der Freitagabend wird heuer ein „Unplugged-handgemachter Abend“ – drei Künstler haben bereits zugesagt.

Gabalier gab am Samstag sein neues Lied mit Titel „Superstar“ zum Besten. (Bild: BMC-Image/Dominik_Beckmann)
Gabalier gab am Samstag sein neues Lied mit Titel „Superstar“ zum Besten.

Sie haben einen irrsinnigen Erfolg, Ihnen widerfahren unglaubliche Erlebnisse - wie schaffen Sie es, dennoch bodenständig zu bleiben? 
Das habe ich meiner Familie zu verdanken – der Erziehung, den Werten und Traditionen, die sie mir beigebracht haben, und den vielen Möglichkeiten, die sie uns gegeben haben. Meine Eltern sagten immer zu uns: „Egal, was ihr tun wollt’s, könnt’s machen. Wichtig ist nur, dass ihr etwas macht.“ Herumsandeln gab’s somit bei uns nie, auch Netflix und chillen war bei uns damals noch nicht angesagt. Das war einfach alles zu erdig und prägend, als dass man sich jetzt wegen der Erfolgsgeschichte großartig verändern müsste. Anfang dieser Woche wasche ich etwa meine Wäsche, setze mich auf meinen Rasenmäher-Traktor, gehe meinen alten Mustang waschen und mit Freunden bei der Tankstelle ein Leberkäse-Semmerl essen – dazu gibt’s ein Coca Cola. Am Anfang meiner Karriere habe ich viele Kollegen kennengelernt, durch die mir klar wurde, dass ich so nie werden möchte. Auch heute sind noch viele dabei, die allen in den Hintern kriechen. Ich gehe den Weg so, wie ich glaube, dass er richtig ist. Dabei habe ich ein ganz großes Glück.

Inwiefern ist das so?
Wir haben zwar den Volks’Rock’n’Roller als Marke ins Leben gerufen, aber letzten Endes bin ich das alles selbst zu 100 Prozent. Ich schreibe alle Lieder selbst und muss mir keine Maske aufsetzen. Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist - was für unglaubliche mediale Watschen gesorgt hat. Aber das Schöne ist: Am Ende des Tages entscheidet einzig und allein das Publikum, was es haben möchte und was nicht. Das ist eine der wenigen fairen Sachen im Leben.

Die aktuellen Quoten
Übrigens: MDR-Unterhaltungschef Peter Dreckmann gab nun die TV-Quoten des ersten „Schlagerbooom Open Air“ in Kitzbühel bekannt. „Mit dieser Sendung konnte die ARD auf Anhieb einen außergewöhnlich hohen Gesamt-Marktanteil von mehr als 20 Prozent erreichen. Keine andere vergleichbare Show konnte mit ihrer Premiere in den vergangenen Jahren einen ähnlichen Wert erzielen. Im gesamten Jahr 2023 erreichten nur zwei Schlagershows bundesweit einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent und gleichzeitig mehr als 10 Prozent in der Zielgruppe 14 bis 49: die beiden Silbereisen-Shows ,Der große Schlagerabschied‘ im Januar und der ,Schlagerbooom Open Air‘ am vergangenen Wochenende. Wir freuen uns sehr, dass wir das gesamte Genre auf diese Weise erfolgreich in eine neue Show-Dimension führen konnten!“ 4,01 Millionen Zuseher verfolgten das Event. 

In Österreich verfolgten rund 541.000 Menschen (27 Prozent Marktanteil) in ORF 2 das Musikfest. Im Hauptabendprogramm war das damit die klare Nummer eins. Das Sprintrennen am späten Nachmittag sahen 437.000 Menschen in ORF 1. 

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