Ein „Tabu-Thema“ ist in Wimbledon in aller Munde - eine Kolumne von „Krone“-Redakteur Philipp Scheichl.
Die „Krone“ berichtet aus London
Weiß, die Farbe der Reinheit und Unschuld. Die All-White-Tradition wird in Wimbledon seit den 1870ern gelebt, die Kleidung der Spieler darf (fast) nur in Weiß gehalten sein. Schweißflecken sollen so im „Gentleman Sport“ verhindert werden. Erlaubt sind maximal 10 Millimeter lange, farbige Streifen. Wer zu viel Farbe trägt, wird verwarnt. Das galt seit 2014 auch für Unterwäsche. Barbora Strycova meinte schon damals: „Es ist seltsam, wenn mir jemand unter den Rock schauen will, um zu sehen, ob ich weiße Unterhosen trage.“ Auch Caroline Wozniacki beschrieb das als „unheimlich“.
Es ist seltsam, wenn mir jemand unter den Rock schauen will, um zu sehen, ob ich weiße Unterhosen trage.
Barbora Strycova
Bild: GEPA
Solche Kontrollen wird es nicht mehr geben. Weil farbige Unterwäsche für Damen ab heuer wieder erlaubt ist. Was speziell in der Zeit der Periode eine große Erleichterung ist. „Das macht so einen großen Unterschied“, bestätigt Heather Watson. „Im Vorjahr habe ich Pillen genommen, um weniger zu bluten und mich nicht in weißer Unterwäsche zu blamieren.“ Auch heuer erwarte sie ihre Periode während des Turniers, erzählte sie ehrlich und ganz offen. „Es darf kein Tabu-Thema mehr sein.“
Daria Kasatkina ergänzt: „Es ist eine große Sache für uns. Den Extra-Stress, nachzudenken, ob die Kleidung schmutzig wird, will keiner haben.“ Coco Gauff stimmt ihr da zu: „Diese Entscheidung nimmt mir viel Stress. Ich bin froh, dass darüber gesprochen wird.“ Speziell, wenn es im traditionellen Wimbledon passiert.
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