Der landeseigene Tiroler Energieversorger Tiwag reagiert nun nach teils scharfer Kritik an seiner Preispolitik in den vergangenen Wochen. „Aufgrund des derzeit äußerst dynamischen Marktumfelds“ ziehe man die angekündigte Strompreissenkung auf den 24. Juli vor, hieß es am Dienstag.
Die nunmehrige Entscheidung erfolge nach einem „Auftrag zur Prüfung einer vorzeitigen Strompreissenkung“ noch vor Beginn der Heizsaison im Herbst durch Landeshauptmann und Eigentümervertreter Anton Mattle (ÖVP).
Wir prüfen zudem, ob aufgrund der neuen Beschaffungsstrategie und der Marktpreisentwicklungen eine weitere Preissenkung zum Jahreswechsel möglich ist.
TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser
„Preisgarantie“ über den Winter
Damit bleibe man weiter „einer der günstigsten Landesenergieversorger“ für die Kunden, erklärte Tiwag-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser in einer Aussendung. Der Energiepreis für alle Kunden, die auf den neuen Stromvertrag umsteigen oder bereits umgestiegen sind, werde auf 15,7 Cent pro Kilowattstunde netto bzw. 18,84 Cent pro Kilowattstunde brutto inklusive Boni abgesenkt.
Bis zum 31. März 2024 - und damit bis zum Ende der kommenden Heizsaison - gelte eine Preisgarantie, hieß es. Die Energiepreise könnten damit nur gesenkt, aber nicht erhöht werden. Auch die Innsbrucker Kommunalbetriebe würden ihre Produkte entsprechend anpassen.
Zudem werde die Tiwag nun prüfen, ob aufgrund der neuen Beschaffungsstrategie und der Marktpreisentwicklungen eine weitere Preissenkung zum Jahreswechsel möglich sei.
AK: „Einsatz hat sich einmal mehr gelohnt“
Für Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl ist das Einlenken des Tiroler Landesenergieversorgers „ein Schritt in die richtige Richtung“. Die Arbeiterkammer hatte bekanntlich im Mai eine Klage gegen die Tiwag eingereicht. Ausbleibende Transparenz habe dazu geführt, dass man sich zu diesem Schritt gezwungen sah“, hieß es damals.
Wir werden uns die Entwicklungen am Strommarkt in den kommenden Wochen genau ansehen.
Tirols AK-Boss Erwin Zangerl
Bild: Birbaumer Christof
„Man hat die Entwicklung seitens der Tiwag leider unterschätzt und unsere Warnungen nicht ernst genommen. Die Auswirkungen auf die Kundinnen und Kunden sind so enorm, dass endlich gehandelt werden musste. Wir werden uns aber die Entwicklungen am Strommarkt in den kommenden Wochen genau ansehen und uns weiter dafür einsetzen, dass jede Möglichkeit wahrgenommen wird, um den Strompreis im Herbst noch weiter zu senken und nicht erst zu Jahresende“, betont Zangerl.
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