Es sei Vorschrift, dass für den Zugbegleiter alle Türen und Sicherheitseinrichtungen erreichbar sein müssten, sagte Posch. Dies sei hier nicht mehr der Fall gewesen. Daher hätte der Schaffner entschieden, dass Fahrgäste ohne Reservierung den Zug verlassen müssen. Diese Passagiere mussten dann in Wiener Neustadt auf einen späteren Zug warten. Für Fahrgäste, die nach Lienz in Osttirol wollten und ihre Anschlusszüge verpassten, wurde ab Villach ein Ersatzbus organisiert. "Davon waren rund 30 Personen betroffen", erklärte Posch.
"Nicht einmal mehr Platz, um in Ohnmacht zu fallen"
Die Reisenden zeigten sich wenig erfreut über die ÖBB. "Kundenfreundlichkeit und Kundenservice sehen anders aus", sagte etwa Fahrgast Matthias K., der mit dem Eurocity Polonia von Wien nach Feldkirchen in Kärnten gefahren war. Die Szenen am Bahnhof Wien-Meidling und auf der Fahrt nach Wiener Neustadt beschrieb der Kärntner als "unvorstellbar": "Man hatte nicht einmal mehr Platz, um in Ohnmacht zu fallen." Die Zugräumung bezeichnete K. aber als "logische Konsequenz". "Die Zugbegleiter haben auch alles Menschenmögliche getan, um zu verhindern, dass die Szenerie eskaliert", so der Fahrgast weiter.
Licht und Heizung in Waggon ausgefallen
In einem Waggon des Eurocity Polonia war zuvor außerdem die Elektronik ausgefallen. "Licht und Heizung funktionierten nicht mehr, der Defekt war während der Fahrt aufgetreten", erklärte ÖBB-Sprecher Posch. Der Waggon musste ebenfalls in Wiener Neustadt geräumt werden. Die Garnituren des EC-Zuges Polonia gehören der polnischen Staatsbahn. Laut dem ÖBB-Sprecher sollen bezüglich der technischen Defekte nun die dortigen Verantwortlichen kontaktiert werden.
Der Bahn-Sprecher appellierte an die Fahrgäste, von der Möglichkeit der Sitzplatzreservierung Gebrauch zu machen. Dadurch könnten die ÖBB die Zahl der zu erwartenden Passagiere genauer abschätzen. Insbesondere an hoch frequentierten Tagen rund um die Weihnachtszeit wird eine Reservierung dringend empfohlen.
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