Schwere Vorwürfe

Neos lassen die Energie AG vom Rechnunghof prüfen

Oberösterreich
04.07.2023 13:14

Hat die Energie AG in den vergangenen Jahren in Sachen Energiewende und Tarifgestaltung genug getan? Nein, glauben die Neos - sie haben deswegen den Landesrechnungshof (LRH) mit einer Sonderprüfung des Landesenergieversorgers beauftragt.

Die Neos-Fraktion im oberösterreichischen Landtag veranlasst eine Sonderprüfung des Landesversorgers Energie AG (EAG) durch den Landesrechnungshof. Die Pinken wollen wissen, ob das Unternehmen in den vergangenen Jahren genug getan hat, um sich für die Herausforderungen der Energiewende zu wappnen und wie sich das auf die Preisgestaltung auswirkt. Man wähle diesen Weg, weil die EAG eine „absolute Blackbox“ sei, so Klubchef Felix Eypeltauer in einer Pressekonferenz am Dienstag.

Sechs Punkte sollen geprüft werden
Gemeinsam mit der Neos-Energiesprecherin im Nationalrat, Karin Doppelbauer, stellte Eypeltauer die sechs Punkte vor, die die Neos geprüft wissen wollen: So geht es um die langfristige Strategie, mit der man den Energiebedarf des Industriestandorts, der durch die Transformation noch deutlich steigen wird, bewältigen will, um die Frage der Einspeisung von Energie aus erneuerbaren Quellen - derzeit können etwa PV-Anlagenbesitzer das oft nicht - und welche Rolle Nachhaltigkeit in Unternehmensentscheidungen bisher gespielt hat.

„Dreigestirn der Untätigkeit“
Auch wollen die NEOS wissen, wie viel in den Netzausbau investiert wurde und ob die Netzentgelte auch wieder in die Infrastruktur geflossen sind. Weiters geht es um den Ausbau erneuerbarer Energien generell und die Preisgestaltung. Doppelbauer sieht ein „Dreigestirn der Untätigkeit“ in Oberösterreich, bestehend aus der Landespolitik, der EAG und der Netz OÖ. Denn die Landespolitik hätte als Mehrheitseigentümer sehr viel Gestaltungsmöglichkeit bei der EAG, wenn sie das wollen würde. Was die Energiewende angeht, hat die Abgeordnete diesen Eindruck aber nicht, auch was die Tarife angeht, „hat sich niemand darum gekümmert, die Preise fair zu gestalten“. Den Grund für Letzteres sieht sie darin, dass das Land „der größte Nutznießer von diesen hohen Energiepreisen ist, weil über die Dividende die Landesbudgets aufgefettet werden“, das Geld „versickert dann irgendwo im Budget und vor einer Landtagswahl gibt es eine Sonderdividende, damit man eine schöne schwarze Null im Budget stehen hat“.

Ergebnisse bis zum Herbst
Der Prüfantrag sei am Dienstag abgegeben worden, erklärte Eypeltauer das weitere Prozedere. Er rechnet bis zum Herbst oder Winter mit Ergebnissen. Fraktionen mit weniger als einem Viertel der Abgeordneten im oberösterreichischen Landtag können Sonderprüfungen beauftragen, die EAG-Prüfung ist die erste Sonderprüfung, die die Neos initiiert haben.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt