Windräder sollen her

Tirol: Politischer Wind hat sich nun doch gedreht!

Tirol
05.07.2023 10:14

Mit Anton Mattle (ÖVP) bekam die Tiroler Volkspartei vergangenes Jahr einen Mann an die Spitze, der weniger vehement gegen Windräder war, als noch sein Vorgänger - und der sich sogar den einen oder anderen Windpark vorstellen konnte. Jetzt ist es so weit. In einer neuen Windpotenzialstudie kommt heraus, wo in Tirol Windräder möglich sind und wo ihr Potenzial liegt, die Regierung gibt grünes Licht.

Hieß es vor gar nicht allzu langer Zeit noch, dass auf Tirols Bergen ausschließlich Gipfelkreuze und keine Windräder Platz hätten, sieht die Sache nun völlig anders aus. Landeshauptmann Mattle spricht von einer Meinungsänderung, die Regierung gibt nun also grünes Licht für Windräder.

800 bis 1200 Gigawattstunden
Nach einer Windpotenzialstudie könnte der Tiroler Strombedarf zu drei bis fünf Prozent aus Windenergie gedeckt werden, das sind 800 bis 1200 Gigawattstunden. „Theoretisch wären 140 bis 160 Windräder notwendig, um diese Energiemenge zu erzeugen“, heißt es vonseiten des Landes.

Prädestiniert für das Aufstellen von Windrädern wären neben Hochtälern und Jöchern auch Skigebiete. Sie könnten bis zu 15 Prozent des Windkraftpotenzials decken.

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Wasserkraft und Fotovoltaik sind das Rückgrat der Tiroler Energiewende. Windkraft alleine wird uns nicht retten, ohne Windkraft wird es aber auch nicht gehen.

„Mit bundesweiten Statistiken können wir in Tirol nur wenig anfangen“, so Mattle. Er will mehr Tirol-spezifische Analysen. (Bild: Birbaumer Christof)

LH Anton Mattle (ÖVP)

Laut LH Mattle wolle Tirol „unabhängig von Öl und Gas werden“ und den „Energiebedarf bis 2050 aus allen verfügbaren erneuerbaren Ressourcen decken“. „Wasserkraft und Fotovoltaik sind das Rückgrat der Tiroler Energiewende. Windkraft alleine wird uns nicht retten, ohne Windkraft wird es aber auch nicht gehen. Es braucht einen Energiemix, mit dem ganzen Potenzial von erneuerbaren Energien in Tirol“, betont der Landeschef.

100.000 Euro-Prämie für erstes Windrad in Tirol
Gemeinden sowie Private sind nun aufgerufen, Windkraftanlagen zu installieren. Das geht freilich nicht überall: Es braucht mindestens fünf Meter pro Sekunde oder 18 km/h mittlere Windgeschwindigkeit in 100 Meter über dem Boden, um ein Windrad wirtschaftlich betreiben zu können.

Die Windmessungen werden vom Land mit insgesamt 300.000 Euro gefördert. Für das erste Windrad in Tirol gibt es eine Prämie von 100.000 Euro. Zehn Projekte befinden sich angeblich bereits in der Pipeline.

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