Laut Bericht:

Japan beginnt im August mit Kühlwasser-Entsorgung

Ausland
05.07.2023 07:47

Japans umstrittene Kühlwasserentsorgung aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima ins Meer soll laut einem Medienbericht im August beginnen. Der Aufschrei ist nicht nur in Japan groß.

Nun werde die Regierung den Plan mit den örtlichen Gemeinden und Nachbarländern erörtern, berichtete am Mittwoch die japanische Wirtschaftszeitung „Nihon Keizai Shimbun“. Am Dienstag hatte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Rafael Grossi Japan grünes Licht für die geplante Entsorgung riesiger Mengen gefilterten Kühlwassers im Meer gegeben. Japans Plan erfülle die internationalen Sicherheitsstandards, heißt es im abschließenden Überprüfungsbericht.

IAEA-Chef Rafael Grossi erklärte vor Journalisten in Japan, dass keine Gefahr für die Menschen bestehe, da das Wasser stark gefiltert und verdünnt würde. (Bild: AP)
IAEA-Chef Rafael Grossi erklärte vor Journalisten in Japan, dass keine Gefahr für die Menschen bestehe, da das Wasser stark gefiltert und verdünnt würde.

Fischereigenossenschaften in den drei benachbarten Präfekturen Fukushima, Miyagi und Iwate kündigten an, noch in dieser Woche eine Petition an die Zentralregierung und den Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Daiichi zu richten, in der sich die Fischer gegen die geplante Verklappung des Kühlwassers aussprechen. „Ich bin extrem besorgt, da ich nicht weiß, inwieweit die Freisetzung des behandelten Wassers meine Arbeit und meinen Lebensunterhalt beeinträchtigen wird“, zitierte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo einen der besorgten Fischer in Fukushima. Er und seine Kollegen und Kolleginnen befürchten Reputationsschäden und Umsatzeinbußen.

Auch in Nachbarländern wie China stößt Japans Vorhaben auf Besorgnis und Ablehnung. Die Regierung in Südkorea betonte bisher, dass man so lange am Importverbot von Fischereierzeugnissen aus Fukushima und Umgebung festhalten wolle, wie die Bedenken wegen der geplanten Entsorgung des Kühlwassers nicht ausgeräumt sind.

Kühlwassertanks sind voll
Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die zerstörten Reaktoren müssen weiterhin mit Wasser gekühlt werden, das in riesigen Tanks gelagert wird. Doch dafür geht laut dem Betreiberkonzern Tepco nun der Platz aus. Das Wasser soll daher durch einen rund einen Kilometer weit ins Meer gebauten Tunnel gefiltert und verdünnt entsorgt werden. Das technische System ALPS kann allerdings das Isotop Tritium nicht herausfiltern. Nach Darstellung von Tepco und auch der IAEA besteht dennoch keine Gefahr, da Tritium in geringen Mengen unschädlich sei.

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