Ein Mega-Coup gegen die Drogenkriminalität ist der Grazer Kriminalpolizei gelungen: Die Ermittler kamen einer serbischen Bande auf die Schliche, die im großen Stil in Graz und Wien Cannabis angebaut und verkauft hat - rund eine Tonne pro Jahr! Fünf Verdächtige wurden festgenommen und sind in Haft.
Alles begann Anfang des Jahres mit einem Hinweis des Bundeskriminalamtes. Was Ermittlungen der Suchtgiftgruppe der Grazer Kriminalpolizei dann ins Rollen brachten, könnte aus dem Drehbuch eines Films über Drogenbarone sein: Im Fokus der Ermittlungen stand eine eigens angemietete Villa mit rund 560 Quadratmetern im Grazer Bezirk Mariatrost. Dort fanden die Beamten bei einer Hausdurchsuchung im März eine industrielle Cannabis-Indoorplantage auf vier Etagen mit knapp 1500 Pflanztöpfen.
Rund 20 Kilo Cannabiskraut wurden als „Restware“ gefunden, größere Mengen dürften schon zuvor weggebracht worden sein. Ein Anlagenbetreiber, ein 35-jähriger Serbe, wurde bei der Hausdurchsuchung festgenommen.
Cobra-Beamte nahmen Haupttäter in Wien fest
Weitere Ermittlungen und Observationen führten die Polizisten dann rund zwei Monate später zu vier weiteren Drogen-Produktionsstätten in Wien. Dort nahmen Cobra-Beamte den Haupttäter, einen 39-jährigen Serben, sowie drei weitere Verdächtige, darunter eine Frau, fest. Auch in Wien hatten die Täter teils exklusive Immobilien für ihre Drogengeschäfte angemietet.
Weiteres Aufzucht-Inventar sowie 40 Kilo Cannabis wurden sichergestellt. Im Juni kam es zu einem weiteren Zugriff, die Plantage war aber schon verlassen.
Ermittlungen gegen Hintermänner laufen weiter
Die fünf Tatverdächtigen im Alter von 31 bis 46 Jahren befinden sich aktuell in der Justizanstalt Graz-Jakomini in U-Haft. Laut Polizei schweigen sie, bis auf eine Ausnahme, zu den Vorwürfen. Gegen weitere Personen, auch Hintermänner im Westbalkan, wird ermittelt. Laut Polizei gestalten sich die Ermittlung besonders schwierig, weil die Tatverdächtigen zur Kommunikation auf verschlüsselte Messengerdienste setzen.
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