Die finanzielle Rettung der wegen eines Schuldenstandes von über 35 Millionen Euro gegen die drohende Insolvenz kämpfenden Gemeinde Matrei in Osttirol nimmt weiter Formen an. Die Sanierung sei „auf Schiene“, hieß es am Mittwoch vonseiten des Landes. Alle Lieferantengläubiger hätten dem Tilgungsplan zugestimmt.
Der Schuldenberg der Osttiroler Gemeinde Matrei beherrscht die Tiroler Landespolitik schon seit Monaten. Die 4700-Einwohner-Gemeinde hat über Jahrzehnte rund 35 Millionen Euro Miese angehäuft. Die neue ÖVP-SPÖ-Regierung bzw. die Steuerzahler müssen nun die Suppe auslöffeln.
Auch die letzten Gläubiger stimmten nun zu
Am Mittwoch berichtete das Land, dass alle Lieferantengläubiger mittlerweile dem Tilgungsplan zugestimmt hätten. Zuletzt waren noch die Unterschriften von fünf Gläubigern ausständig gewesen. „In Matrei in Osttirol haben wir am Beginn der Periode eine Gemeinde auf finanziellen Abwegen vorgefunden und gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem Gemeinderat eine Entschuldung in die Wege geleitet“, erinnerte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP).
Heute trägt der Einsatz des Bürgermeisters, des Gemeinderates und des Landes Tirol Früchte. Alle Lieferantengläubiger würdigen den Einsatz und haben dem Tilgungsplan zugestimmt.
LH Anton Mattle
Bild: Birbaumer Christof
Mit der Zustimmung der Gläubiger würde nun „der Einsatz des Bürgermeisters, des Gemeinderates und des Landes Tirol Früchte tragen“, so Mattle weiter. Damit sei die Konsolidierung der Gemeindefinanzen weiter auf Schiene.
Landtag behandelt Sanierungsgesetz
Der Tiroler Landtag hat noch am Mittwoch ein Gesetz behandelt, mit dem die Landesregierung ermächtigt wird, der Osttiroler Marktgemeinde „zum Zweck der Wiederherstellung des Gleichgewichtes im Haushalt bestimmte Zahlungserleichterungen zu gewähren“.
„Damit beteiligt sich das Land Tirol aktiv an der Entschuldung der Marktgemeinde und ermöglicht, dass die Schulden zu 100 Prozent zurückbezahlt werden können“, so Mattle. Kleingläubiger würden sofort bedient, für größere Gläubiger seien Rückzahlungspläne vereinbart worden.
Der letzte Schritt für den Abschluss des gesamten Tilgungsplanes werde eine Einigung mit den Kreditinstituten sein. Hier gebe es positive Signale vonseiten der Banken. Mattle rechnet diesbezüglich mit einem Abschluss in Kürze.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.