Katastrophe droht
Kreml: AKW Saporischschja in akuter Gefahr
Russland hat sich angesichts der jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg äußerst besorgt gezeigt. Die Gefahr einer „katastrophalen Provokation“ am Atomkraftwerk Saporischschja sei derzeit besonders hoch, so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch.
„Die Situation ist ziemlich angespannt“, verriet Peskow. Denn die Sabotagegefahr durch das „Kiewer Regime“ sei derzeit wirklich sehr groß und könnte katastrophale Folgen haben, fuhr der Politiker fort.
Am Tag zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass Russland einen Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja simulieren könnte. So soll das russische Militär auf den Dächern mehrerer Reaktorblöcke Gegenstände angebracht haben, die Sprengstoff sehr ähneln.
Russische Truppen hatten kurz nach Beginn des von Kreml-Chef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine das AKW Saporischschja besetzt und halten es seither unter Kontrolle. Mehrfach ist die Anlage unter Beschuss geraten, wofür sich beide Kriegsparteien gegenseitig verantwortlich machen. International ist die Sorge vor einer Atomkatastrophe groß - auch wenn das Kraftwerk inzwischen in den Kaltbetrieb versetzt wurde.
Selenskyj bittet um Hilfe
Um eine Katastrophe zu verhindern, brauche es mehr internationalen Druck auf Moskau, appellierte Selenskyj am Dienstag in seiner täglichen Videoansprache. „Leider gab es keine rechtzeitige und breite Reaktion auf den Terroranschlag gegen das Wasserkraftwerk Kachowka. Und das kann den Kreml zu neuen Übeltaten inspirieren“, zeigte er sich verzweifelt.
Im Juni hatte eine Explosion den Kachowka-Staudamm zerstört. Hunderte Ortschaften wurden überflutet. Die Ukraine und der Westen werfen Russland die Zerstörung vor. Moskau dementiert und beschuldigt seinerseits Kiew der Tat.
Medwedew: Krieg kann bald zu Ende sein
Indes hat sich Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew vor dem Hintergrund der schwierigen Lage wieder zu einem möglichen Ende des Krieges geäußert. Er meinte ein Mal mehr, dass die „militärische Spezialoperation“ in wenigen Tagen beendet würde, wenn die NATO Kiew keine Waffen mehr liefert.
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