Wegen Terror angeklagt
Mann sprengte sich in Gericht in Kiew in die Luft
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat sich Behördenangaben zufolge ein wegen eines Terroranschlags angeklagter Mann am Mittwoch nach einem missglückten Fluchtversuch in einem Gericht in die Luft gesprengt. „Der Gesetzesübertreter ist am Tatort verstorben“, schrieb Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram.
Zuvor soll der Mann versucht haben, sich ebenfalls per Sprengsatz zu befreien. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft versuchte der von Polizisten zum Gericht eskortierte Angeklagte, auf der Toilette des Justizgebäudes zu fliehen. Dabei habe er einen Sprengsatz gezündet, schrieb die Behörde auf ihrem Telegram-Kanal. Anschließend habe er sich im Gericht verschanzt.
Offiziellen Angaben nach hat die Polizei nur Warnschüsse abgegeben. Zwei Polizeibeamte sind demnach durch die Explosionen verletzt worden.
Anklage wegen Handgranaten-Wurf
Klymenko teilte später Journalisten mit, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den Verdächtigen für einen Handgranaten-Wurf am 31. August 2015 vor dem ukrainischen Parlament gehandelt habe. Damals waren bei gewaltsamen Protesten gegen eine Verfassungsänderung im Rahmen des sogenannten Minsker Friedensprozesses vier Nationalgardisten getötet worden.
Die Verfassungsänderungen sahen eine Autonomie für die von Moskau unterstützten Separatisten im ostukrainischen Donbass vor. Der Minsker Friedensprozess scheiterte mit dem russischen Einmarsch vor über 16 Monaten endgültig.
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