Ostküste der USA

New York, New York

Reisen & Urlaub
06.07.2023 11:20

Ein Trip in die Stadt, die niemals schläft - frei nach Frank Sinatra - und die man einfach einmal gesehen haben muss!

New York polarisiert. Die einen lieben es, die anderen haben gemischte Gefühle. Ich bin mir nie ganz sicher, auf welcher Seite ich stehe. Aller guten Dinge sind drei – 1988 als Schülerin mit Übernachtung im YMCA, dann als die AUA die Linie Wien–New York aufgenommen hat, also auch schon gefühlte Ewigkeiten her, und jetzt, weil ich diese Stadt einmal mit meiner Tochter erleben wollte. Gesagt, getan. Die Verbindung mit der AUA gibt es nach wie vor, ist – wenn man rechtzeitig (!) bucht – durchaus wohlfeil zu bekommen, wenn es auch günstigere Angebote gäbe, aber eben bequem, weil es ein Nonstop-Flug ab Wien ist.

Weil ich nichts dem Zufall überlassen möchte, informiere ich mich im Vorfeld bei Amerika-Kennern. Nach NY kommen jährlich etwa 65 Millionen Touristen. Da ist es gut, Eintrittskarten schon vor der Reise zu bestellen und so die Warteschlangen bei den Sehenswürdigkeiten links liegen zu lassen, um die wenigen Tage perfekt zu nützen. So ein Experte ist etwa die österreichische Firma Groundline, die sich auf Zusatzleistungen bei Städtereisen spezialisiert hat.

TAG EINS
Unsere Besichtigungen beginnen im Museum of Modern Art (MoMA), das nur wenige Minuten zu Fuß von unserem Hotel entfernt liegt. Wir haben das NH Collection Madison Avenue gewählt und haben daran gut getan, denn der größte Vorteil liegt in der zentralen Lage in Manhattan. Es ist in einem Hochhaus aus Ziegeln untergebracht, das erst vor Kurzem seinen 100. Geburtstag gefeiert hat und sehr funktionell ausgestattet ist.

Museum of Modern Art (MoMA) (Bild: Andrea Thomas)
Museum of Modern Art (MoMA)

Die Lobby ist stylisch, voriges Jahr war es sogar das „most instagrammable hotel“ in Nordamerika. Das Frühstücksbuffet ist ausgiebig und findet dort statt, wo später am Tag dann ein italienisches Restaurant seine Gäste begrüßt. Dreimal in der Woche spielt eine Band live Jazz im Barbereich, so auch am Donnerstag, als wir ankommen – das ist praktisch, denn auch der Besuch in einem Jazzclub steht auf unserer NY-To-do-Liste, und so erhalten wir ohne großartige Anstrengung einen kleinen Hauch davon, was Jazz in dieser Stadt bedeutet.

Das Backstein- Hotel ist nicht weit vom Empire State Building entfernt. (Bild: @ Minor international PCL All conditions in related contract.)
Das Backstein- Hotel ist nicht weit vom Empire State Building entfernt.
Das NH Collection Madison Avenue liegt zentral. Viele Sehenswürdigkeiten sind fußläufig. (Bild: @ Minor international PCL All conditions in related contract.)
Das NH Collection Madison Avenue liegt zentral. Viele Sehenswürdigkeiten sind fußläufig.

Im Museum, das sich als ausgezeichnete Empfehlung unter all den anderen von Weltrang erweist, vergeht mir die Zeit wie im Fluge, besonders die Installation von Refik Anadol „Unsupervised“ (Foto rechts oben), die gleich beim Eingang präsentiert wird, scheint viele Besucher in ihren Bann zu ziehen. Der Künstler nutzt dafür künstliche Intelligenz, um mehr als 200 Jahre Kunst im MoMA zu interpretieren. Das berühmte Bild, das Andy Warhol von Marilyn Monroe gemacht hat, ist ebenso zu sehen wie Werke von Picasso, Kurzfilme von Yoko Ono sowie wechselnde und permanente Ausstellungen.

HINWEIS: Freier Eintritt ins MoMA immer freitags von 16–20 Uhr, dieser „Tipp“ ist in fast jedem Reiseführer zu finden, gilt allerdings nur für einheimische New Yorker.

Um einen Überblick über Manhattan zu erlangen, steigen wir wie unzählige andere Touristen auch einmal in einen Big Bus, sitzen bei angenehmen Temperaturen oben – die Rauchwolke aus Kanada ist Gottlob wieder abgezogen – und erleben die Sehenswürdigkeiten bequem. Wo immer man will, steigt man aus – und wieder ein. Zwei Routen stehen zur Auswahl – eine Uptown und eine Downtown Tour.

High Line - der Park befindet sich auf einer ehemaligen Hochbahntrasse. (Bild: Andrea Thomas)
High Line - der Park befindet sich auf einer ehemaligen Hochbahntrasse.

Da wir inzwischen Hunger bekommen haben, verlassen wir den Bus bei der Station Chinatown/Little Italy und essen dann ausgezeichnetes italienisches Essen – wenngleich auch nicht gerade billig; für Pizza oder Pasta mit Getränken und Trinkgeld muss man schon zu dritt mit etwa 110–130 Dollar rechnen. Es bewährt sich, gut zu frühstücken und es sich einmal am Tag schmecken zu lassen. Jetzt ist mir auch klar, warum in der Stadt eine derartige Flut von intensiv riechenden Straßenküchen zu finden ist, an die ich mich von meinen vorherigen Besuchen hier nicht in dieser Fülle erinnern kann.

Oberhalb des 90. Stockwerks befinden sich die verglasten und verspiegelten Aussichtsetagen namens „Summit One Vanderbilt“ - der Ausblick auf Manhattan mit seiner Skyline ist atemberaubend! (Bild: Léopold - stock.adobe.com)
Oberhalb des 90. Stockwerks befinden sich die verglasten und verspiegelten Aussichtsetagen namens „Summit One Vanderbilt“ - der Ausblick auf Manhattan mit seiner Skyline ist atemberaubend!

TAG ZWEI
Heute wollen wir die Stadt von oben erleben, die atemberaubende Skyline aus der Vogelperspektive betrachten. Die Auswahl bei der Fülle an Wolkenkratzern ist groß, wir entscheiden uns für Summit One Vanderbilt (427 m) in Hotelnähe, wo es einen 360-Grad-Rundumblick auf einer Aussichtsplattform gibt.

Das Erlebnis ist perfekt inszeniert, beginnt schon beim Einchecken, erst die Fahrt im Aufzug in den 91. Stock und dann - man ist richtig geblendet! Darum also die Sonnenbrille, denn alles ist verspiegelt und New York liegt einem tatsächlich zu Füßen! Ich bin begeistert! Ich hatte ein hohes Gebäude mit Rundumblick erwartet, ja natürlich, aber nicht mit dieser Welt aus Glas, Spiegeln und Licht gerechnet. Wow, ein idealer Ort für unvergleichliche Fotos!

TIPP: Keinen Rock anziehen, denn durch die Spiegel gewähren Damen sonst mehr Einblicke, als sie vielleicht wollen.

INFOS

ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:
visit-usa.at, vusahq@visit-usa.at

HOTEL-EMPFEHLUNG:
NH Collection New York Madision Avenue****, 22 East 38th Street, 10016 New York, www.nh-hotels.de

TIPP 1:
Das Hotel bietet Picknicks im Central Park, ab 50 Dollar, buchbar von Dienstag bis Sonntag 11-17 h.

TIPP 2:
Um lange Warteschlagen bei Sehenswürdigkeiten zu vermeiden, können Eintrittskarten bereits vor der Reise bei Groundline (österreichischer Ticketanbieter für Sehenswürdigkeiten, Verkehrstickets u. v. m. ) gebucht werden.
Mehr: www.groundline.com

Natürlich steht auch die Freiheitsstatue auf unserem Plan, allerdings nützen wir die kostenlose Staten Island Ferry, um sie vom Wasser aus zu sehen und zu fotografieren. Wer will, kann auch Liberty Island im New Yorker Hafen besuchen und die neoklassizistische Kolossalstatue, die von Frédéric-Auguste Batholdi geschaffen wurde, ganz aus der Nähe in Augenschein nehmen. Sie war übrigens ein Geschenk Frankreichs an die Vereinigten Staaten und zählt zum Welterbe der UNESCO.

TAG DREI
Wir nützen unsere U-Bahn-Fahrkarten gut aus und besuchen das 9/11-Memorial, einen Ort der Besinnung und Erinnerung an die 2983 Menschen, die 2001 Opfer des Terroranschlags wurden. Daneben informiert ein beeindruckendes Museum, aber in der unmittelbaren Umgebung steht auch das höchste Gebäude der westlichen Welt, das One World Trade Center mit 541,3 m, der Nachfolgebau der zerstörten Twin-Towers.

Pulsierendes Leben zu jeder Tages- und Nachtzeit am Times Square, dem Zentrum des als Broadway bezeichneten Theaterviertels von Manhattan. (Bild: antonel - stock.adobe.com)
Pulsierendes Leben zu jeder Tages- und Nachtzeit am Times Square, dem Zentrum des als Broadway bezeichneten Theaterviertels von Manhattan.

In New York City haben Hochhäuser eine lange Geschichte. Eines der Wahrzeichen ist das Empire State Building, das 1931 nach nur 18 Monaten Bauzeit eingeweiht wurde. Heute gibt es rund 6000 Hochhäuser, die Skyline von New York City ist weltberühmt! Apropos berühmt: Wer nach NY kommt, den zieht es auch in das populäre Theaterviertel Broadway, um eine Show zu erleben. In 41 Theatern rund um die namensgebende Straße ist für jeden Geschmack etwas zu finden, aber auch der Times Square ist aufregend mit seinen zahlreichen Leuchtreklamen - ein Hotspot für Touristen aus aller Welt.

TAG VIER
Es heißt Abschied nehmen, vom Hotel und dann später am Nachmittag von New York. Ein bisschen Zeit bleibt allerdings noch, die wir für einen Besuch im Central Park nutzen. Das Kind erinnert sich an seine frühere Lieblingsserie „Jessie“, und wir besuchen das Haus in der Central-Park-West-Straße 320, das als Fassade im Film diente.  Der Portier der noblen Adresse ist überaus freundlich und lässt uns einen Blick in die Lobby werfen. Nicht weit davon befindet sich das Dakota Building, das im Stil der französischen Renaissance entworfen wurde und in welchem Luxuswohnungen untergebracht sind.

Diese Adresse, die zu den teuersten der Stadt zählt und an der viele Prominente lebten, wurde am 8. Dezember 1980 im negativen Sinn weltbekannt: John Lennon, der hier wohnte, wurde vor dem Eingang erschossen. Ein gegenüberliegendes Areal des Central Parks wurde in Anlehnung an einen Song der Beatles Strawberry Fields genannt und erinnert an den britischen Musiker, Komponisten und Friedensaktivisten.

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