Alleine am Mittwoch sind in der Südukraine 84 russische Artillerieangriffe registriert worden. Laut einem ukrainischen Militärgouverneur sind auch Wohngebiete betroffen. Bei dem Beschuss kamen Menschen ums Leben oder wurden verletzt, einige werden noch unter den Trümmern vermisst.
Allein 38 Geschosse sollen auf die Stadt Cherson abgefeuert worden sein. Dabei kamen laut ukrainischen Angaben mindestens zwei Menschen ums Leben, zehn weitere wurden verletzt. Cherson kämpft derzeit ebenso wie das gleichnamige Gebiet weiterhin mit den Flutfolgen des zerstörten Kachowka-Staudamms. Dabei steht die Gebietshauptstadt immer wieder unter russischem Beschuss. Der Kriegsgegner versucht, das Vorrücken der ukrainischen Truppen zu verhindern.
Weitere Angriffe gibt es aktuell vor allem in Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka im Osten des Landes. Luftangriffe soll es auch in den Gebieten Sumy und Charkiw gegeben haben. Bei Bachmut hätten die russischen Angriffe erfolgreich abgewehrt werden können. Gleichzeitig soll das Militär seine Offensiven südlich und nördlich von Bachmut fortgesetzt und seine Stellungen befestigt haben. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Raketenangriff auf Lwiw forderte vier Tote
In der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) wurde in der Nacht auf Donnerstag ein Wohngebiet angegriffen. Dabei kamen laut ukrainischem Innenministerium vier Menschen ums Leben. Mindestens 32 Personen wurden verletzt. Eine Such- und Rettungsaktion laufe und konnte bisher sieben Menschen aus den Trümmern retten. Mehr als 60 Bewohnerinnen und Bewohner mussten aus den zerstörten Häusern evakuiert werden.
Auf Videos sind stark beschädigte und teilweise fast ganz zerstörte Wohnhäuser eines ganzen Straßenzugs zu sehen. In Lwiw halten sich viele Geflüchtete - laut Bürgermeister etwa 150.000 - aus den umkämpften Gebieten im Osten des Landes auf. Bis Juni war es in der Stadt längere Zeit relativ ruhig geblieben. Nachdem die Ukraine Anfang Juni eine Gegenoffensive begonnen hatte, nahmen die Luftangriffe jedoch wieder zu.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte „definitiv eine Antwort auf den Feid“ an - „eine spürbare.“ Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, sprach von dem schwersten Angriff auf die zivile Infrastruktur seiner Stadt seit Kriegsbeginn. Mehr als 50 Häuser seien zerstört worden.
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