Geld, Perücken, Waffen
Das war der Palast des Wagner-Warlords Prigoschin
Im Zuge des gescheiterten Putschversuchs gegen die russische Militärführung haben russische Spezialeinheiten auch die Villa des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin durchsucht. Russische Medien veröffentlichten nun Bilder des Einsatzes - und geben damit Einblick in das skurrile Luxusleben des ehemaligen Vertrauten Putins.
Mehrere staatliche und private russische Medien veröffentlichten am Mittwochabend offenbar von Strafverfolgungsbehörden aufgenommene Bilder, auf denen ein großes luxuriöses Haus mit einem Hubschrauber-Landeplatz im Garten zu sehen ist.
Foto mit „abgetrennten Köpfen“
Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler den Bildern zufolge unter anderem Dollar- und Rubel-Bündel in Millionenhöhe, Goldbarren, zahlreiche Waffen, aber auch mehrere Pässe mit unterschiedlichen Namen und einen Kasten voller Perücken. Auch auf einen ausgestopften Alligator stießen sie.
Die in St. Petersburg ansässige Website Fontanka berichtete außerdem, in Prigoschins Haus sei ein Foto mit „abgetrennten Köpfen“ gefunden worden. Prigoschins Kämpfern wurden in der Vergangenheit wiederholt entsprechende - völkerrechtswidrige - Übergriffe vorgeworfen.
Vorschlaghammer für „wichtige Verhandlungen“
Fontanka veröffentlichte zudem ein Foto, das einen großen Vorschlaghammer zeigt. Der Metallkopf trägt den Schriftzug „Bei wichtigen Verhandlungen“. Der Vorschlaghammer ist eines der Symbole der Wagner-Gruppe - immer wieder hatte diese erklärt, diese Waffe zu benutzen, um Feinde hinzurichten oder zu foltern.
Die Bilder gewährten auch einen Einblick in die protzigen Bauten des Kriegschefs, zu denen etwa ein persönlicher Hubschrauber, ein großer Innenpool und auch eine eigene Krankenstation gehören.
Lächerliche Verkleidungen
Besonders skurril auf den Bildern sind aber wohl auch die vielen verschiedenen Perücken in unterschiedlichen Stilen und Farben - von grau bis mausbraun. Die staatlich unterstützten Telegram-Kanäle veröffentlichten zudem Fotos, auf denen der Warlord angeblich die Perücken als Teil verschiedener Verkleidungen trägt.
Die Qualität einiger Verkleidungen ist dabei aber derart lächerlich, wodurch Spekulationen aufkamen, dass sie gefälscht worden sein könnten - offenbar, um den Wagner-Chef weiter zu diskreditieren.
Prigoschin doch nicht im Exil?
Der 62-jährige Prigoschin hatte Ende Juni eine verpfuschte bewaffnete Meuterei gegen die russische Militärführung inszeniert. Der Militäraktivist brach den Putschversuch ab und wurde aufgrund einer Vereinbarung mit dem Kreml, die ihn vor strafrechtlicher Verfolgung schützt, nach Belarus verbannt. Wie der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko am Donnerstag aber bekannt gab, soll sich Prigoschin derzeit in Russland aufhalten.
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