Weitere Unterstützung?
Selenskyj reiste zu Gesprächen nach Bulgarien
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist auf Einladung der bulgarischen Regierung nach Sofia gereist. Das Land gilt als wichtiger Waffenlieferant für die Ukraine. Erwartet wird auch, dass es in den Gesprächen um weitere Unterstützung für das Kriegsland gehen wird.
Angereist ist Selenskyj aus der moldauischen Hauptstadt Chişinău, wo der ukrainische Präsident von einer bulgarischen Regierungsmaschine abgeholt worden ist. Der Kurzbesuch gilt als Zeichen der Wertschätzung für die bisherige militärische Unterstützung durch Bulgarien und auch als eines für die veränderte Außenpolitik nach der Wahl der neuen Regierung. Vor einigen Tagen hatte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak in einem Interview erklärt, Bulgarien könne stolz darauf sein, dass es der Ukraine hilft.
Verhandlung über alte Sowjetbestände?
Die bulgarische Regierung hat seit Kriegsausbruch Waffen in die Ukraine geliefert, allerdings über Drittstaaten wie Polen. Die direkte militärische Unterstützung hätte die ohnehin angespannte innerpolitische Lage im Land weiter verschärft. So sprach sich der moskautreue Staatspräsident Rumen Radew etwa gegen militärische Hilfe für Kiew aus. Mit der Wahl der neuen Regierung Anfang Juni änderte sich die Position allerdings grundlegend. Der neue Verteidigungsminister Bulgariens kündigte bereits mehr Militärhilfe für die Ukraine an. Laut unbestätigten Informationen verhandeln die beiden Regierungen bereits über die Lieferung von alter Munition aus Sowjetbeständen im Wert von mehr als 150 Millionen Euro.
Die neue Regierung hat zudem bereits angekündigt, eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zu unterstützen. „Der direkte und gewünschte Weg für die Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine, der Schwarzmeerregion und Europa ist der sofortige Abzug der russischen Truppen aus dem Staatsgebiet der Ukraine“, hieß es.
Opposition: Provokation?
Ein Teil der bulgarischen Opposition ist mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten nicht einverstanden. „Selenskyj kommt nach Bulgarien, um zu provozieren. Sein Ziel ist nicht, mit dem bulgarischen Präsidenten zu sprechen, sondern mit dem amerikanischen Regierungschef Nikolaj Denkow“, sagte etwa der Vorsitzende der radikalen prorussischen Nationalistinnen und Nationalisten.
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