Warum ich Langeweile mag und auch meine Kinder sich immer wieder darin üben müssen. „Die kleine Botin“ aka Daniela Gaigg schreibt als Kolumnistin über Themen rund um das Leben mit der Familie. Das sind Nachhaltigkeit im Alltag, Selbstfürsorge und Gedankenanstöße für Eltern.
Für die meisten Kids heißt es jetzt „endlich Ferien!“ Lang schlafen, schwimmen gehen, Freude treffen, Eis essen, abends noch einen Film schauen. Und was spätestens nach ein paar Tagen daheim aufkommen wird, ist die Langeweile!
„Mama, mir ist langweilig ...!“ Dieser Satz in allen Lautstärken und Stimmlagen kann beim 25. Mal ziemlich anstrengend werden, das gebe ich zu. Und trotzdem mag ich Langeweile. Für die Kinder ist sie extrem wichtig, weil nur so das Gehirn echt abschalten kann. Warum die Ruhe im Kopf so schlecht auszuhalten ist, ist der Tatsache geschuldet, dass Kinder es gewohnt sind, ununterbrochen unterhalten und bespaßt zu werden. Die wenigsten können sich allein beschäftigen oder in einfachen Dingen Hingabe finden. Die gängige Definition von Langeweile (entspricht „dem Empfinden, einer befriedigenden Tätigkeit nachgehen zu wollen, aber nicht zu können“) ist also negativ konnotiert. Dieses Gefühl ist allerdings auch extrem individuell und schwer messbar.
Ich erlebe es, dass es bei Kindern vor allem dann auftritt, wenn sie es gewohnt waren, über Wochen und Monate hinweg gut beschäftigt zu sein oder eben ständig eine Ablenkung zu haben. Das betrifft dann die Schule vs. Ferien oder Zeiten, wenn sie zu viel Medienkonsum genossen haben und sich dann ohne Bildschirm beschäftigen müssen.
Der Übergang ist schwer, aber Langeweile kann auch magisch sein.
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