„Ehrliche Beziehungen“
Selenskyj reiste jetzt nach Prag und in die Türkei
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach seinem Bulgarien-Besuch am Donnerstag nach Prag weitergereist (siehe Video oben). Am Freitag wird er in der Türkei erwartet. In den Gesprächen geht es unter anderem um eine mögliche NATO-Mitgliedschaft der Ukraine.
Es sei der richtige Augenblick gekommen, die Einigkeit und den Mut des Bündnisses unter Beweis zu stellen, sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit seinem tschechischen Amtskollegen Petr Pavel zum bevorstehenden NATO-Gipfel. „Wir brauchen diese Motivation. Wir brauchen Ehrlichkeit in unseren Beziehungen.“ Pavel sprach sich dafür aus, dass die ukrainische Regierung unmittelbar nach Kriegsende Beitrittsverhandlungen zur NATO beginnen sollte.
Dies sei im Interesse der „Sicherheit, der regionalen Stabilität und der wirtschaftlichen Prosperität.“ Tschechien werde sich außerdem dafür einsetzen, dass die EU-Beitrittsverhandlungen der Ukraine noch in diesem Jahr beginnen sollten.
Selenskyj bedankte sich in Prag für die Unterstützung durch Waffenlieferungen und für die Aufnahme von hunderttausenden Kriegsflüchtlingen. Die liberalkonservative Regierung in Prag gilt als entschiedene Unterstützerin Kiews. Sie verwies dazu auf die eigenen negativen Erfahrungen mit dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten vom August 1968 in die damalige Tschechoslowakei, die letzten Streitkräfte verließen erst 1991 das Land.
Alleine von Jänner bis Mai 2023 stellte die tschechische Regierung dem ukrainischen Heer 24 Panzer, 76 Schützenpanzer und 16 Luftabwehr-Fahrzeuge zur Verfügung. Hinzu kamen Munition sowie weitere Materialien wie Ersatzteile und Schutzausrüstung.
Emotionales Treffen in Bulgarien
Nach Bulgarien und Tschechien wird Selenskyj am heutigen Freitag in der Türkei erwartet. Er trifft sich mit dem dortigen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Istanbul, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Sie sollen sich unter anderem über das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine unterhalten, das am 17. Juli ausläuft.
Das kurze Treffen mit dem bulgarischen Präsidenten Rumen Radew in Bulgarien verlief emotional. Radew hatte mehrmals von einem „Konflikt“ zwischen der Ukraine und Russland gesprochen, woraufhin ihn Selenskyj korrigierte. „Das ist kein Konflikt, sondern ein Krieg, der die ukrainische Bevölkerung ausmerzen will.“ Angereist war Selenskyj aus Moldau, dort wurde er von einer bulgarischen Regierungsmaschine abgeholt.
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