Am heutigen Freitag wurden die Aufnahmetests für das Medizinstudium in Österreich durchgeführt. 11.735 Kandidatinnen und Kandidaten traten österreichweit an, angemeldet hatten sich 15.400.
Studiert werden kann in Wien, Innsbruck, Graz und Linz. Die meisten Bewerbungen entfallen auf Wien, wo zugleich aber auch die meisten Plätze vergeben werden. An zweiter Stelle kommt Innsbruck, danach folgen Graz und Linz, wobei der Aufnahmetest für die Johannes-Kepler-Universität in Wels durchgeführt wurde. Insgesamt werden 1850 Plätze vergeben.
In der Humanmedizin gehen mindestens 95 Prozent der Plätze an Kandidatinnen und Kandidaten aus der EU und mindestens 75 Prozent an jene mit einem österreichischen Maturazeugnis. Die meisten EU-Bürgerinnen und -bürger, die sich für ein Studium bewerben, kommen aus Deutschland. In der Zahnmedizin werden die Plätze unabhängig von der Nationalität an jene vergeben, die die besten Testergebnisse haben. Neu sind diesmal zusätzliche Fragen zu den emotional-sozialen Kompetenzen, die rund achtstündige Prüfung (inklusive Mittagspause) wurde damit leicht verlängert.
Soziale Kompetenzen werden geprüft
„Als grundlegend muss natürlich die naturwissenschaftliche Kompetenz der Bewerber für das Medizinstudium abgefragt werden, wie auch die Merk- und Lernfähigkeit (...)“, sagte die Vizerektorin für Lehre an der MedUni Wien, Anita Rieder, zur „Krone.“ Die viel zitierte Sozialkompetenz zu erheben, sei schwierig, gab sie zu bedenken. Diesmal beschäftigen sich drei Aufgabengruppen mit sozialer Kompetenz. Hierbei werden etwa Situationen beschrieben und Antworten vorgegeben, wobei sich die Kandidatinnen und Kandidaten für eine entscheiden müssen.
Zuletzt brachte die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) eine andere Änderung ins Spiel. Laut ihr sollen nur Studierende antreten dürfen, die das Fach auch in ihrem Heimatland studieren dürfen. Damit würde deutschen „Numerus-Clausus-Flüchtlingen“ ein Studienplatz verwehrt.
Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) und die SPÖ forderten hingegen doppelt so viele Studienplätze, um dem Mangel an Ärztinnen und Ärzten entgegenzuwirken. „An immer mehr Ecken und Enden kracht es. Ärzte und Ärztinnen fehlen, Wartezeiten werden immer länger - außer man zahlt privat. Dabei zeigt sich Jahr für Jahr: Es gibt genug junge Menschen, deren Traum es wäre, Leben zu retten. Wir sollten ihnen die Chance, ihren Traum zu erfüllen, auch geben“, sagte etwa SPÖ-Obmann Philip Kucher.
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