Über die Corona-Teststrategie des Landes Tirol und insbesondere die HG Lab Truck GmbH wurde in der jüngsten Landtagssitzung wieder heftig debattiert. Grundlage der hitzigen Diskussionen war ein Bericht des Landesrechnungshofes.
Bereits Anfang April sickerten erste Details dieses Berichtes durch, über die die „Tiroler Krone“ berichtete. Nun sind diese Details offiziell bestätigt, der Bericht des Landesrechnungshofes liegt vor: „Die HG Lab Truck GmbH war wichtig und richtig in Tirol. Nicht nur die Auswertungsdauer wurde dadurch deutlich kürzer, sondern wir haben uns auch rund 10 Millionen Euro gespart. Und auch die Vorwürfe, rund 200.000 Testungen seien völlig falsch ausgewertet worden, haben sich haltlos in Luft aufgelöst“, erklärte VP-Klubobmann Jakob Wolf.
Gründer Ralf Herwig wurde von der Opposition monatelang scharf attackiert - allen voran von der Liste Fritz. „Menschen vorzuverurteilen ist offenbar der Stil der Liste Fritz. Das hat die Partei mit Ralf Herwig sowie auch mit den Mitarbeitern des Landes gemacht. Ich erwarte mir eine aufrichtige, ehrliche Entschuldigung“, wandte er sich an Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider und Klubobmann Markus Sint.
Menschen vorzuverurteilen ist offenbar der Stil der Liste Fritz. Das hat die Partei mit Ralf Herwig sowie auch mit den Mitarbeitern des Landes gemacht.
Jakob Wolf, Klubobmann der ÖVP
Bild: Birbaumer Christof
Davon sahen die beiden ab: „Wir haben niemanden zu Unrecht beleidigt. Gegen Ralf Herwig hat es etwa ein aufrechtes Berufsverbot gegeben.“ Doch was das mit der HG Lab Truck-Causa zu tun hat – noch dazu, wo nun feststeht, dass der Rechnungshof diesbezüglich keine Mängel geortet hat –, ist nur schwer nachvollziehbar.
„18 Mio. Euro Steuergeld freihändig vergeben“
Statt einer Entschuldigung schoss sich die Liste Fritz – wie auch die FPÖ (alle anderen hielten sich bedeckt) – auf die angeführten Fehler ein. „Es ist die Rede von fehlenden Akten, Übersichten und Daten. Zudem schloss man den Vertrag mit HG Lab Truck ohne Ausschreibung ab“, listete Haselwanter-Schneider auf, „18 Millionen Euro Steuergeld hat das Land freihändig vergeben – ist das in Ordnung?“
Zu Corona-Zeiten wurde Irrsinn zur Realität in diesem Land. Wir haben uns in die Isolation getestet. Das ist ganz klar.
Markus Abwerzger, FP-Landesparteichef der FPÖ
Bild: Birbaumer Christof
FP-Landeschef Markus Abwerzger ergänzte: „Der Bericht zeigt auf, dass die Testerei 157,8 Millionen Euro gekostet hat und die Regierung vergessen hatte, 1,1 Millionen Euro zu beantragen.“
„Wir waren in einer Notsituation“
Wolf konterte: „Niemand wird behaupten, dass alles super gelaufen ist. Vieles musste schnell gehen, wir waren in einer Notsituation.“ Schützenhilfe erhielt er von SP-Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl: „Wir müssen nun daraus lernen.“
Übrigens: Der von der FPÖ geforderte Covid-Wiedergutmachungsfonds wurde mehrheitlich abgelehnt – „obwohl fast alle bekundet haben, dass sie die Forderungen im Kern unterstützen würden“, ärgerte sich Abwerzger.
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